Die Stadt gestaltet die Karlsruher Fußgängerzone neu. Sie will auch die Bäume in der Kaiserstraße fällen. Doch dies sorgt für Ärger.
Die Zukunft der Platanen in der Kaiserstraße sorgt für viel Aufruhr und emotionale Diskussionen. Die Stadt will diese Bäume fällen. Viele Bürger sind jedoch dagegen.
Kampf um die Bäume in der Karlsruher Innenstadt
Die Stadt gestaltet derzeit die Fußgängerzone in Karlsruhe neu. Die oberirdischen Tram-Leitungen wurden bereits gekappt, die erste barrierefreie Haltestelle auf der Kaiserstraße wird derzeit zurückgebaut. Außerdem möchte die Stadt auch die 48 Platanen in der Fußgängerzone fällen, denn für diese ist kein Platz mehr. Die ersten Bäume sollen bereits im Frühjahr 2023 verschwinden.
Die Karlsruher Linken sind jedoch dagegen. Sie machen sich in einem Antrag an den Gemeinderat für den Erhalt der Bäume stark. Die Fällung von gesunden und vergleichsweisen jungen Bäumen ist aus ökologischer Sicht nicht nachvollziehbar. So die Einschätzung der Linken. Auch viele Bürger sind verwundert.
Es gibt mehrere Gründe für die Fällung
Die Stadt bleibt jedoch bei ihrer Meinung. Sie prüfte bereits den Erhalt der Platanen bei den ersten Planungen zur Umgestaltung der Kaiserstraße. Dies teilt das Gartenbauamt in einer Stellungnahme mit. „Letztlich kommt die Verwaltung zum Ergebnis, dass die geplante Neupflanzung von Zürgelbäumen mit Blick auf eine langfristig gute und klimaangepasste Entwicklung in der Kaiserstraße von Vorteil ist.“ Dies steht ebenfalls in der Stellungnahme.
Das Gartenbauamt nennt mehrere Gründe für den Austausch der Bäume. Die Plantanen stehen zu nach an den Gebäudefassaden, nämlich nur 4,60 bis 5,70 Meter von den Hauswänden entfernt. Darum wachsen die Platanen auch so schief. So vermutet das Gartenbauamt. Bei der Neugestaltung der Fußgängerzone werden die Baumreihen weiter in die Straßenmitte gerückt, deshalb beträgt der Abstand zwischen Bäumen und Häusern künftig mindestens 6,30 Meter.
Ein weiterer Grund ist eine Pilzkrankheit. Die Bäume sind mit Massaria befallen. Dadurch kommt es zu spontanen Astbrüchen, auch trotz eines Rückschnitts.
Erhalt ist nahezu unmöglich
So schätzt das Gartenbauamt die Lage ein. Vor allem durch die Höhe des Wurzelansatzes. Denn dadurch kann man bei der Neuverlegung des Pflasterbelags kein ausreichendes Oberflächengefälle herstellen. Dies ist aber zum Schutz von Ladeneingängen bei Starkregenereignissen zwingend erforderlich. Das Amt hebt deswegen für Neupflanzungen größere Wurzelgruben aus.
Vor Beginn der Bauarbeiten standen auf der Kaiserstraße 66 Platanen. Die Stadt fällte bereits 18 Stück. Nun diskutiert der Gemeinderat über die restlichen 48 Platanen. Die neu gestaltete Fußgängerzone bekommt 86 Zürgelbäume. So der Plan der Stadt. Denn diese Baumart kommt besser mit den prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels zurecht als Platanen. Dies schätzt das Gartenbauamt so ein.