Hitzegefahr in Karlsruhe wird immer größer – Maßnahmen drohen

Im Hintergrund ein orangeroter Himmel mit einer strahlend hellen Sonne. Im Vordergrund befindet sich ein Thermometer, welches Temperaturen von 40 Grad anzeigt. Es scheint extrem warm zu sein. Auch in Karlsruhe wird die Hitzegefahr immer größer.
Symbolbild © istockphoto/Xurzon

Schwitzende Passanten auf den Marktplätzen, stickige Straßen: Die Hitzegefahr in Karlsruhe wächst von Jahr zu Jahr – und immer mehr Menschen spüren die brütende Sommerhitze mitten in der Stadt.

Ohne Schatten bekommt man hier schnell ein Sauna-Gefühl. Und so sieht der Sommer in der Fächerstadt mittlerweile oft aus. Die Hitzegefahr in Karlsruhe steigt immer weiter an.

Wärmeinseleffekt: Karlsruhe heizt sich immer weiter auf

Hinter der drückenden Hitze steckt mehr als nur unangenehme Wärme – es ist ein Signal des Klimawandels, das zum Handeln zwingt. Vor diesem Hintergrund wirkt es doppelt bizarr, dass Karlsruhe jetzt 50 Bäume fällt – denn dadurch wird hier die Hitzegefahr abermals größer. Experten warnen eindringlich: Die Stadt heizt sich durch den sogenannten Wärmeinseleffekt immer weiter auf. Asphalt und Beton speichern die Sonne, begrünte Flächen fehlen, und der Schatten ist rar. Bernhard Lenz von der Hochschule Karlsruhe erklärt, dass die empfundene Temperatur oft deutlich höher liege als die gemessene. Gerade in trockenen Sommern ohne Regen wird die Hitze zur echten Belastung – vor allem für ältere Menschen und Familien mit Kindern.

Doch was kann Karlsruhe gegen seine zunehmende Hitzegefahr tun? Die Lösung liegt vor allem in mehr Grün: Große Bäume spenden Schatten und kühlen die Luft messbar ab. Doch die Realität ist komplizierter: Ein Baum benötige in den ersten Jahren viel Wasser – bis zu 200 Liter pro Woche – und ausreichend Platz, der in der dicht bebauten Stadt nicht immer vorhanden sei, erklärt Lenz. Zudem stehen im Boden oft Leitungen und Kanäle, die Wurzeln schädigen könnten. Alternative Ansätze wie Sonnensegel, künstliche Verdunstungssysteme oder Fassadenbegrünung rücken daher in den Fokus. Besonders begrünte Fassaden haben einen überraschend starken Kühleffekt: Sie können die Temperatur an der Gebäudewand um fünf bis sechs Grad senken und sorgen so auch für ein angenehmeres Klima in den Häusern.

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Mehr Grün und innovative Lösungen – der Schlüssel gegen die Hitze

Die Hitzegefahr in Karlsruhe ist also mehr als nur ein sommerliches Ärgernis. Sie stellt eine echte Herausforderung für die Stadtplanung und das Zusammenleben dar. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie konsequent Karlsruhe bei der Begrünung von Plätzen und Gebäuden vorgeht. Denn Marktplätze sind mehr als nur Asphaltflächen. Sie sind soziale Treffpunkte, lebendige Orte, die geschützt und lebenswert bleiben müssen – trotz steigender Temperaturen.

Wer in den nächsten Tagen nach Karlsruhe schaut, merkt schnell: Die Hitze ist da. Wetterprognosen sagen für die Region Temperaturen bis zu 36 Grad Celsius voraus. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt bald die richtigen Maßnahmen ergreift, um den Sommer wieder erträglich zu machen.