
Mehrere Tage lang hat man eine vermisste Person bei Karlsruhe fieberhaft gesucht. Am Wochenende machte die Polizei eine erschütternde Entdeckung, die die Menschen nur noch fassungslos macht.
In einer Hinsicht gibt es mittlerweile traurige Gewissheit. Dennoch stehen die Ermittler weiterhin vor einem unheimlichen Rätsel. Die vermisste Person bei Karlsruhe ist aufgetaucht – leblos.
Eine fieberhafte Suche – und eine bittere Gewissheit: Trauer in Argentinien und Karlsruhe
Seit Montag vergangener Woche fehlte von Alejandro Matías Fracaroli jede Spur. Der Chemiker aus Córdoba, Argentinien, war für eine Gastprofessur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in der Fächerstadt. Nach seiner Arbeit auf dem Campus hatte er den Bus in Richtung Innenstadt genommen – das letzte sichere Lebenszeichen. Während der Fahrt telefonierte er noch mit seiner Partnerin Gabriela in Argentinien. Kurz darauf, gegen 19 Uhr, verstummte sein Handy – für immer.
Als der 44-Jährige nicht nach Hause kam und sich auch in den folgenden Tagen nicht meldete, begann eine groß angelegte Suche. Kolleginnen und Kollegen, das KIT, der argentinische Forschungsrat CONICET und zahlreiche Menschen in sozialen Netzwerken beteiligten sich an der Fahndung. Viele hofften bis zuletzt, dass die vermisste Person vielleicht desorientiert im Raum Karlsruhe umherirrte und lebend gefunden würde. Am Sonntagmittag schlug dann jedoch die traurige Nachricht ein: Einsatzkräfte fanden den Körper des Vermissten in einem Bach im Waldgebiet bei Karlsruhe-Rintheim. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei gibt es keine Hinweise auf ein Verbrechen. Vielmehr deutet alles auf einen tragischen Unfall hin – offenbar war Fracaroli gestürzt und im Wasser ertrunken.
Forscher mit internationalem Ansehen: Man entdeckte seine Leiche in einem kleinen Bach
Alejandro Matías Fracaroli war ein angesehener Chemiker. Er forschte an der Nationalen Universität Córdoba, einer der ältesten Universitäten Lateinamerikas und war Mitglied des argentinischen Forschungsrats CONICET. Auch an der renommierten University of California in Berkeley hatte er bereits gearbeitet. Im September war er für ein Forschungsstipendium ans KIT gekommen – ein Aufenthalt, der eigentlich bis November dauern sollte.
In Argentinien löste die Nachricht tiefe Bestürzung aus. Der Forschungsrat CONICET veröffentlichte ein Statement, in dem Fracaroli als brillanten Wissenschaftler und warmherzigen Menschen würdigte. Auch in Karlsruhe herrscht Trauer – sowohl in der wissenschaftlichen Gemeinschaft als auch unter jenen, die sich an der Suche beteiligt hatten.
Was genau in den Stunden nach seinem letzten Telefonat passierte, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen weiter. Sicher ist nur eines: Der plötzliche Tod des Forschers hinterlässt eine schmerzliche Lücke – in seiner Familie, in der Wissenschaft und in allen Herzen, die bis zuletzt gehofft haben.














