Ein riesiger Erfolg für Tierschützer: Im Karlsruher Zoo haben die Eisbären Nachwuchs bekommen. Doch das Zoo-Team sorgt sich um den Nachwuchs. Sein Überleben steht in den Sternen.
Nach vielen Jahren sind im Karlsruher Zoo die ersten Eisbären-Babys zur Welt gekommen. Doch es gibt Komplikationen bei dem seltenen Nachwuchs.
Nach 33 Jahren: Ein echtes Wunder
Eisbären stehen schon seit einiger Zeit auf der Roten Liste der IUCN. Denn es werden immer weniger und die Umstände machen keine Hoffnung. Das liegt vor allem daran, dass sich die Lebensbedingungen für die Bären in der Polarregion immer weiter verschlechtern. Das Meereis schrumpft durch die Erderwärmung und so schwindet auch der Lebensraum für die weißen Riesen immer weiter.
Umso mehr freuen sich Tierschützer jetzt über einen wahnsinnig großen Zuchterfolg. Denn im Karlsruher Zoo sind nach 33 Jahren die ersten Eisbär-Babys zur Welt gekommen. Das Paar Nuka (Weibchen) und Kap (Männchen) haben sich im Frühjahr gepaart und am vergangenen Samstag, dem 2. November, gleich zwei Jungtiere auf die Welt gebracht. Doch dabei lief nicht alles glatt und das Leben der beiden ist gefährdet.
Gefährlicher Start: Überleben unklar
Das Weibchen Nuka hat sich für eine Geburt in der Außenanlage des Geheges entschieden und dadurch herausfordernde Bedingungen für die Jungtiere geschaffen. Die Experten des Zoos erläutern, dass dieses Verhalten ungewöhnlich und sogar gefährlich ist. Denn in freier Wildbahn verbringen die trächtigen Tiere mehrere Wochen zurückgezogen in einer vor der Kälte geschützten Höhle. Das ist für die empfindlichen Baby-Bären extrem wichtig. Denn Kälte und Wind verringern ihre Überlebenschancen stark.
So schätzt auch der Zoodirektor die Lage aktuell kritisch ein. Während die Freude um den Zuchterfolg groß ist, überwiegt die Sorge um den Nachwuchs. Denn er beschreibt die Überlebenswahrscheinlichkeit der noch namenlosen Bären als sehr gering. Um die Situation zumindest ein bisschen zu verbessern, hat das Personal das Gehege nun komplett abgesperrt, sodass Besucher nicht mehr an die Polarbewohner herankommen. Sogar die Scheiben der Anlagen haben die Verantwortlichen im Zoo gekalkt, damit die junge Familie von neugierigen Blicken geschützt ist. Eingreifen wollen die Pfleger jedoch nicht, da die frisch gebackene Mama standhaft an ihrem Platz verharrt. Auch eine Handaufzucht wird aktuell nicht in Erwägung gezogen. SO bleibt es nur zu hoffen, dass die Eisbardame weiß, was sie tut und die Jungen es schaffen.