Kampf verloren: Eric (10) aus dem Kreis Karlsruhe an Krebs gestorben

Junge sucht Spender
Foto: privat / DKMS

Karlsruhe Insider: Mitgefühl mit den Eltern.

Fast ein Jahr hat der zehnjährige Eric aus Bad Schönborn gegen die heimtückische Krankheit Leukämie gekämpft – und nun leider verloren. Nun werben seine Eltern alle anderen Menschen, sich für eine Knochenmarkspende registrieren zu lassen.

Die Trauer in Bad Schönborn ist riesengroß. Der Junge hat am 8. April den Kampf gegen die heimtückische Leukämie verloren. Im August wäre Eric 11 Jahre alt geworden.

Am Dienstag, den 26. April wird Eric um 13 Uhr beerdigt.

„Aus unserer Trauer und unserem Schicksal können wir erkennen, dass es sehr viele Menschen mit viel Mitgefühl und großem Herzen gibt. All die Rückmeldungen die wir erhalten durften, helfen uns, unser Leid ein wenig erträglicher zu machen und weiterzumachen“, erklärten seine Eltern Heiko Karagözyan und Tina Zimmermann.

Die Familie war im Oktober mit der schrecklichen Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen, um möglicherweise einen Knochenmarkspender zu finden.

Nach einem Routinetermin beim Kinderarzt hat sie im Sommer die schlimme Nachricht erhalten: Blutkrebs. Es folgten bange Wochen und Monate mit Chemo- und Kortisontherapien. Leider halfen sie nicht und schlugen auch nicht an. Wegen Corona durfte leider immer nur ein Elternteil bei dem kranken Kind bleiben. Also wechselten sie sich nach einigen Stunden immer ab.

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Die Organisation DKMS, der früheren Knochenspenderdatei, half mit, für eine öffentliche Typisierung zu werben. Bei der Typisierung wird ein Abstrich mit einem Wattestäbchen in der Wangenschleimhaut gemacht. Im Landkreis Karlsruhe haben sich schon über 53.800 Personen typisieren lassen.

Das Schicksal von Eric hat noch einmal 2.500 Menschen für die Typisierung motiviert. Aus Erics Schule, dem St. Paulusheim in Bruchsal, in Vereinen, Firmen und einem großen Bekannten- und Verwandtenkreis ließen sie sich alle typisieren. Als einzige mögliche Spenderin kam seine zwei Jahre ältere Schwester Lena in Frage.

Ende Februar wurde Lena 600 Milliliter Knochenmark entnommen. De Stammzellen wurden Eric per Infusion zugeführt. Dann mussten alle zwei Wochen warten, ob das Knochenmark angenommen wurde. In dieser Zeit musste Eric mit vielen Nebenwirkungen kämpfen: Kiefernschmerzen, Lungenentzündung, Wassereinlagerungen und offenen Schleimhäuten.

Doch es half alles nichts!

Die Warterei wurde für die Familie zur Qual, denn Ende März zeigte sich, dass der Knochenkrebs immer noch da war. Am Schluss gab es nur noch palliative Maßnahmen, um seine Schmerzen zu lindern.

Am 8. April schlief Eric im Beisein seiner Eltern für immer ein.