Karlsruhe mit neuer “Schlaf-Steuer” – Millionen Touristen betroffen

Fahrgäste stehen am Hauptbahnhof vor der S-Bahn. Sie warten auf die Ankunft des Zuges. Mit dabei sind auch Besucher und Touristen, die Karlsruhe besuchen und sich die Innenstadt und die Sehenswürdigkeiten anschauen.
Symbolbild © imago/Steinach

Karlsruhe will eine neue Schlaf-Steuer einführen. Millionen Touristen müssen dann pro Übernachtung eine zusätzliche Abgabe leisten. Davon erhofft man sich Mehreinnahmen in Millionenhöhe. Es gibt aber auch Kritik.

Viele Großstädte haben es inzwischen vorgemacht, die Fächerstadt zieht wohl nach. Karlsruhe will eine neue Übernachtungsabgabe einführen. Was für die einen nur ein paar Euro sind, summiert sich aufs Jahr gerechnet auf Millionen.

Millionen Touristen zahlen wohl ab Juli “Schlaf-Steuer” in Karlsruhe

Es soll eine neue Übernachtungssteuer in Karlsruhe geben. Sie funktioniert ganz einfach. Jeder, der in der Fächerstadt übernachten möchte, zahlt eine zusätzliche Gebühr. Ab Juli will die Stadt diese Steuer von Millionen Touristen in Karlsruhe kassieren. Und so funktioniert es: Das Hotel oder die Pension, in der die Touristen übernachten, verlangt die Übernachtungssteuer. Diese ist für den jeweiligen Beherbergungsbetrieb jedoch nur ein durchlaufender Posten, da die Abgabe direkt an die Kommune geht. Sie beträgt 3,50 Euro pro Übernachtung. Davon erhofft sich die Stadt zusätzliche Einnahmen, die man gewinnbringend auch für den Tourismus einsetzen kann.

Experten warnen: Hotels fürchten um ihre Einnahmen

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Diese Kosten sind zunächst bis Ende des Jahres festgeschrieben. Danach soll die Übernachtungssteuer sogar schrittweise erhöht werden. Für die Gäste bedeutet das höhere Ausgaben, wenn sie sich für einen Aufenthalt in Karlsruhe entscheiden. Diese Steuereinnahmen verwenden die Kommunen dann für lokale Zwecke. Die Ausgaben müssen nicht einmal einen touristischen Bezug haben. Natürlich gibt es auch viele Kritiker der Übernachtungs- oder Bettensteuer, wie zum Beispiel die Funktionäre des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA).

Diese befürchten unter anderem eine zunehmende Konkurrenz, zum Beispiel durch Hotels aus umliegenden Städten, in denen die Gäste keine Übernachtungssteuer zahlen müssen. Wenn Gäste und Touristen nur für wenige Nächte nach Karlsruhe kommen, dürfte das kein Problem sein. Wer aber sieben Tage vor Ort übernachtet, muss schon mit über 20 Euro mehr rechnen. Nicht jeder dürfte bereit sein, einen solchen Aufschlag zu zahlen, befürchten viele Unternehmer. Noch ist aber noch nichts in feuchten Tüchern. Der Gemeinderat muss der Steuer erst noch zustimmen. Gibt er sein Ja, geht es bereits ab diesem Juli lost.