Karlsruher Straßenstrich soll attraktiver und schöner werden

Eine Prostituierte auf dem Straßenstrich
Symbolbild © istockphoto/grinvalds

Karlsruhe möchte den Straßenstrich schöner machen und die Arbeitsbedingungen verbessern. Dafür dient Köln als Vorbild.

Der Straßenstrich ist in vielen Städten ein Tabuthema. So auch in Karlsruhe. Die Bürger sehen oft einfach weg. Dabei haben die Frauen dort häufig unwürdige Arbeitsbedingungen. Dies soll sich jedoch zukünftig ändern.

Katastrophale Zustände in der Straßenprostitution

Unter der Bahnbrücke an der Wolfartsweierer Straße nahe der Hauptwache der Feuerwehr ergibt sich ein schockierendes Bild. Dort finden sich gebrauchte Kondome und Feuchttücher. Es häuft sich außerdem der Müll und die Glasscherben. Sogar alte Autoreifen und Exkremente sind dort zu finden.

Auch an der Faltenbruchstraße und Mittelbruchstraße ist die Situation gleich. Das gleiche Bild ergibt sich entlang der Ottostraße. Dort sieht man ebenfalls immer wieder unschöne Hinterlassenschaften. Dies gibt einen realistischen und traurigen Eindruck von der harten Lebenswirklichkeit der Sexarbeiterinnen.

Nächtliche Sexarbeit soll zumutbarer werden

Dies ist ein Ansinnen der Karlsruher Liste (KAL). Diese tritt für bessere Bedingungen und mehr Sicherheit auf dem Straßenstrich ein. Die Fraktion von KAL/Die Partei will dieses Thema demnächst im Gemeinderat diskutieren.

Der Bereich der Straßenprostitution soll sauber und gepflegt sein. Es soll dort Mülleimer geben, Kondom-Automaten und gute Beleuchtung. Auch Arbeitsnischen sind im Gespräch. Dann müsse die Sexarbeit nicht mehr ausschließlich im Auto verrichtet werden. Für die Prostituierten hätte dies enorme Vorteile. In brenzligen Situation könnten diese besser flüchten.

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Solche Arbeitsnischen gibt es bereits in Köln. Und dort haben sie sich bewährt. Denn so sind auch Hilferufe besser zu hören. Die Antragsteller haben auch noch eine weitere Ide. Sie plädieren für ein Frauencafé als Aufenthaltsort. Dort könnte es Getränke und Essen geben. Außerdem Toiletten, Duschen und die Beratung.

Köln-Niehl dient als Vorbild für Karlsruhe

Zusätzlich soll es ein Arbeitskreis gegründet werden. Dort sollen Vertreter aus Politik, Stadtverwaltung und Beratungsstellen gemeinsam einen kontinuierlichen Blick auf die Lebenswirklichkeit am Straßenstrich haben und die dortige Lage möglichst erträglicher machen.

Als Vorbild für einen arbeitswürdigen Straßenstrich dient Köln-Niehl. Dort gibt es ein umzäuntes Areal mit einer kreisförmig angelegten Einbahnstraße, die als „Anbahnungszone“ dient. Ausrangierte Bushaltestellen bieten den dort tätigen Frauen Wetterschutz.

Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat begrüßen diese Vorschläge. Sie sollen zeitnah diskutiert und entschieden werden.