Kita-Notstand droht im Kreis Karlsruhe – Eltern schlagen Alarm

Eine Mutter holt ihr Kind von der Kita ab. Sie gehen gemeinsam einen Weg entlang und sind auf dem Weg nach Hause. Die kleine Familie sieht glücklich aus.
Symbolbild © istockphoto/FreshSplash

In der Region Karlsruhe droht jetzt der absolute Kita-Notstand. Vor allem in einem Ort haben Eltern ein echtes Betreuungsproblem, denn es gibt einfach nicht genügend Personal.

In der Region Karlsruhe droht schon lange ein echter Kita-Notstand. Im gesamten Land fehlen mehr als 60.000 Plätze. Jetzt müssen die ersten Einrichtungen die Öffnungszeiten ändern.

Unglaublich: Es fehlt einfach an Personal

Dem Kreis Karlsruhe droht nun endgültig der Kita-Notstand. Eine Einrichtung verkürzt jetzt die Öffnungszeiten. Infolgedessen stehen die Eltern vor einem echten Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung. Überraschend ist diese Entwicklung jedoch keineswegs. Denn bereits im Jahr 2023 wurde eine Studie veröffentlicht, die diese prognostiziert.

Konkret fehlten laut der Studie bereits vor zwei Jahren 59.400 Kita-Plätze in Baden-Württemberg. Doch das ist längst nicht das einzige Problem. Denn gleichzeitig fehlt es an allen Ecken und Enden an Fachpersonal. So müssten 18.330 Erzieher eingestellt werden, um alle Kinder betreuen zu können. Nach wie vor haben alle Eltern einen rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch den können die einzelnen Städte bei weitem nicht erfüllen. Schon damals machte eine Bildungsexpertin den Vorschlag, die Betreuungszeiten der Kitas zu verkürzen, um im Jahr 2025 eine flächendeckende Betreuung zu gewährleisten. Dabei dachte wohl kaum ein Elternteil daran, dass ein Teil dieses stark kritisierten Vorschlags einmal Realität werden könnte.

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Bald müssen die Kinder früher geholt werden

Seit der Studie konnte die Betreuungslücke in Baden-Württemberg nicht gefüllt werden. Jetzt droht der Kita-Notstand in den ersten Einrichtungen in der Region Karlsruhe. Die Eltern in Rheinstetten trifft es dabei besonders hart. Denn wer sein Kind im Kinderhaus Sonnenschein betreuen lässt, muss ab September auf etliche Betreuungsstunden verzichten. Hier haben die Verantwortlichen gemeinsam entschieden, die Betreuungszeiten zu vereinheitlichen. Ziel ist es dabei, den Familien verlässlichere Betreuungszeiten anbieten zu können, während zahlreiche Fachkräfte fehlen.

In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu kurzfristigen Änderungen und Einschränkungen, die arbeitende Eltern vor echte Herausforderungen gestellt haben. Jetzt sollen zwar für viele Eltern Betreuungsstunden wegfallen. Dafür sollen sich alle dann auf die neuen Zeiten, welche ab dem 01. September gelten, verlassen können. Seitens der Eltern hagelt es jedoch Kritik. So bemängeln diese, dass viele Arbeitgeber kein Verständnis für die Situation in den Kitas haben und fordern andere Lösungen von der Stadt. Bald werden die Kinder im Kinderhaus Sonnenschein jedoch erst einmal nur von 7:30 Uhr bis 14:00 Uhr betreut.