Kleinste Fläche bei Karlsruhe soll nun zum XL-Windpark werden

Autos fahren auf einer Straße. Im Hintergrund stehen mehrere Windräder, die aus der Kraft des Windes Strom erzeugen. Die Nutzung regenerativer Energien wird immer beliebter.
Symbolbild © imago/BildFunkMV

Damit hat wohl niemand gerechnet: Jetzt soll die kleinste Fläche in einem Ort bei Karlsruhe zum Windpark werden. Dabei waren zuvor zwei viel größere Gebiete im Rennen um die Windräder.

Eine kleine Fläche bei Karlsruhe soll jetzt tatsächlich mit Windrädern bebaut werden, während zwei andere mögliche Standorte komplett ignoriert werden. Der Grund ist überraschend.

Das ist ungewöhnlich: viel zu wenig Platz

Ein Gesetz sieht vor, dass in Zukunft insgesamt 1,8 Prozent der gesamten Fläche des Landes Baden-Württembergs für den Windkraftausbau genutzt werden soll. Die Verantwortlichen diskutieren in diesem Zusammenhang schon lange, wo die Windräder stehen könnten. Vor allem Ettlingen steht dabei im Mittelpunkt der Diskussionen. Denn hier wollte man planmäßig schon bald drei Gebiete für die Anlagen nutzen. Dabei handelt es sich um die Flächen “Edelberg”, “Detschenklinge” und “Kreuzelberg”.

Jetzt sieht es jedoch so aus, als würde der Regionalverband zwei der geplanten drei Flächen nicht mehr in Erwägung ziehen. Überraschend ist dabei, dass es sich mit “Kreuzelberg” und “Edelberg” um die beiden großen Gebiete handelt. Übrig bleibt nur das Gebiet zwischen dem Stadtteil Spinnerei und Spessart mit 13,7 Hektar. Der Verbandsdirektor kann diese ungewöhnliche Entscheidung jedoch gut begründen. Denn so ganz freiwillig werden die beiden anderen Regionen nicht ausgeschlossen.

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Der Schutz soll erhalten bleiben

Tatsächlich soll jetzt nur die kleinste der drei Flächen bei Karlsruhe bebaut werden, weil die Arten auf den beiden anderen geschützt werden müssen. Hinzu kommt laut Experten, dass das Gelände nicht unbedingt gut für die Bebauung geeignet gewesen wäre. Der Verbandsdirektor erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Fläche, die man unter Berücksichtigung dieser Hindernisse noch hätte bebauen können, schlichtweg zu klein ist.

Jetzt steht das Team jedoch vor einer ganz anderen Hürde. Denn durch die Komplikationen ist unklar, ob man das Flächenziel von 1,8 Prozent überhaupt erreichen kann. Denn auf der kleinen Fläche von “Detschenklinge” finden aktuellen Berechnungen zufolge nur ein bis zwei Windräder Platz. Trotz des Drucks seitens der Regierung ist der Oberbürgermeister Johannes Arnold jedoch davon überzeugt, dass der Naturschutz sichergestellt werden muss. Ob eine Erreichung des Ziels jetzt noch möglich ist, steht in den Sternen. Denn geplant waren ursprünglich sieben Windräder auf allen drei Flächen. Das hätte um die 100 Gigawattstunden Strom pro Jahr bedeutet. Jetzt muss die Stadt kreativ werden, um die Lücke zu schließen.