Nach 100 Jahren: Seltenes Wildtier erstmals bei Karlsruhe entdeckt

Männer und Frauen wandern einen wunderschönen Weg mitten im Wald entlang. Der Wanderweg im Naturschutzgebiet ist von Bäumen und vielen Tieren und Blumen umgeben.
Symbolbild © imago/ Schöning

Es gibt nur die zwei: Jetzt wurden die seltenen Tiere erstmals wieder in der Region Karlsruhe gesichtet. Experten hoffen jetzt sogar auf viele kleine Küken.

Das Wildtier ist seit einigen Jahren erstmals wieder in die Region Karlsruhe zurückgekehrt. Dabei galt es lange als komplett ausgerottet. Jetzt besteht sogar die Chance, dass es Nachwuchs gibt.

Doch nicht ausgerottet: Sie sind zurück

Tierschützer können es kaum fassen. Ein seltenes Wildtier wurde jetzt erstmals wieder beim Brüten in der Region Karlsruhe gesichtet. Dabei handelt es sich um ein Fischadler-Pärchen. Die großen Vögel zogen im 19. Jahrhundert tatsächlich regelmäßig ihre Kreise durch Baden-Württemberg. Dann breitete sich der Mensch immer weiter aus und begann, die Greifvögel zu jagen. Infolgedessen erklärten Experten im Jahr 1907, dass es keine Vögel dieser Art mehr im Südwesten des Landes gibt.

Doch seit ein paar Jahren hat sich ein Pärchen in der Gegend niedergelassen. Der Naturschutzbund beobachtet die zwei seltenen Tiere seitdem genaustens und setzt dabei auch Überwachungskameras ein. Die hat jetzt etwas Unglaubliches aufgezeichnet. So hat das Weibchen vor einigen Wochen eine Nistmulde geformt und es sich darin ziemlich bequem gemacht. Wer genau hinsieht, kann sogar ein Ei erkennen.

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Keiner weiß, wie viele es sind

Die Wildtiere scheinen seit vielen Jahren erstmals wirklich wieder in die Region Karlsruhe zurückzukehren. Und jetzt brüten sie sogar. Wie viele Eier die zwei genau beschützen, weiß jedoch niemand. Experten hoffen allerdings auf gutes Wetter in den nächsten Tagen, damit die Küken es wohlig warm haben und bald schlüpfen. Medienberichten zufolge könnte es sogar schon in der zweiten Maihälfte so weit sein.

Die Raubvögel, welche üblicherweise große Distanzen zurücklegen, scheinen sich im Südwesten endlich wieder wohl zu fühlen. Jetzt hofft die NABU natürlich, dass die Fischadler langsam aber sicher wieder in großer Zahl hier sesshaft werden. Immerhin setzt sich vor allem der Ornithologe Dr. Daniel Schmidt-Rothmund seit vielen Jahren genau dafür ein. Unter anderem wurden 30 Plattformen auf hohen Bäumen installiert, damit die Tiere einen geschützten Lande- und Brutplatz haben. Wenn der Plan aufgeht, können die Deutschen hoffentlich wieder häufiger einen Blick auf die bis zu 60 Zentimeter großen Wildtiere erhaschen. Erkennen können sie diese an ihrem weißen Bauch, welcher nur durch ein dunkles Brustband durchbrochen wird. Die Federn am Rücken sind bräunlich, grau gefärbt.