Ein Karlsruher Traditionshaus schließt nach über 120 Jahren für immer seine Pforten. Damit verliert Karlsruhe wohl eines seiner Wahrzeichen, das für die Identität und auch für das Handwerk so wichtig geworden ist.
Ein Karlsruher Traditionshaus schließt für immer seine Pforten. Dabei ist Karlsruhe gerade für diese Handwerkskunst weltweit bekannt. Es ist eine traurige Wendung.
Karlsruher Traditionshaus schließt endgültig – Aus und vorbei
Wenn es etwas Trauriges zu berichten gibt, dann ist es die Schließung eines Karlsruher Traditionshauses und damit das Ende einer wichtigen Tradition. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dort jahrelang mit viel Leidenschaft und Herzblut gearbeitet haben, wurden entlassen. Dabei war die Beschäftigung in diesem Unternehmen weit mehr als nur ein Job. Es ist wirklich traurig, dass ein Stück Kulturgeschichte in Karlsruhe so zu Ende gehen muss, da sind sich nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch etliche Bürger sicher.
Katastrophales Ende für Karlsruhe: Handwerkskunst stirbt aus
Zuletzt hatte der Immobilieninvestor Christoph Gröner immer wieder dafür gesorgt, dass die Karlsruher Majolika-Manufaktur in die Schlagzeilen geriet. Es ist kaum zu glauben, aber Großherzog Friedrich von Baden hatte das Unternehmen gegründet, das nun schließen muss. Erst 1999 hatte die Landesbank die traditionsreiche Manufaktur übernommen. Was folgte, war zehn Jahre später eine Finanzkrise und damit die Übergabe des Karlsruher Traditionshauses in städtische Hände. 2022 wurde der Betrieb an einen Immobilienunternehmer verkauft. Das Interesse an der Firma war damals riesig. Doch schon ein halbes Jahr später begann der Niedergang mit katastrophalen Folgen.
Das einstige Ausbildungsprogramm wurde eingestellt. Immer wieder geriet das Unternehmen in die Schlagzeilen. Dann die Schocknachricht Mitte des Jahres, als Gröner die Schließung von Betrieben verkünden musste, weil es wohl um rund 40.000 Euro Subventionen pro Monat ging. Es folgte die Kündigung des Pachtvertrages. Es ist ein trauriges Ende für eine der Traditionen in diesem Jahr. Was bleibt, ist das Aussterben eines alten Karlsruher Keramikhandwerks. Es bleibt zu hoffen, dass sich ein leidenschaftlicher Investor findet, dem die Kunst und Kultur der Region am Herzen liegen und nicht in erster Linie die Rendite, die er mit diesem Unternehmen erzielen kann.