Nach 30 Jahren: Alter Karlsruher Spargelbetrieb gibt einfach auf

Die Mitarbeiter sitzen an einem Lieferband und sortieren Spargelstangen für den Handel aus. Der Spargel wächst auf den Feldern und wird in ganz Deutschland verkauft. Dieser Betrieb liefert das Gemüse.
Symbolbild © imago/Gustavo Alabiso

Nach vielen Jahren gibt ein alter Karlsruher Spargelbetrieb auf. Der Ertrag reicht einfach nicht mehr – ein trauriges Ende nach so langer Zeit. Die Probleme machen auch anderen zu schaffen.

Im März wurde die traurige Nachricht über Facebook an die vielen Kunden weitergegeben. Nach langen Überlegungen wurde beschlossen, den Karlsruher Spargelbetrieb aufzugeben. Leicht ist der Schritt niemandem gefallen.

Alter Karlsruher Spargelbetrieb muss aufgeben

Schwarz-weiß ist die Post, so war wohl auch die Stimmung im alten Karlsruher Spargelbetrieb. Nach 37 Jahren ist jetzt Schluss. Das Gemüse wird hier nicht mehr angebaut. Und die Gründe dafür nennen die Betreiber via Facebook auch ganz konkret. Zum einen haben sie Probleme, Arbeitskräfte zu finden, die den Spargel ernten. Denn Spargelanbau ist nicht einfach, das Gemüse hat ganz besondere Ansprüche an das Wetter und wächst nur in einer bestimmten Zeit. Gerade in der Spargelzeit müssen Unmengen von Spargelstangen aufwendig aus dem Boden gestochen werden. Dafür werden Arbeitskräfte benötigt, die fehlen.

Der deutsche Spargelanbau gerät immer tiefer in die Krise. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern schlägt schon lange Alarm. Allein im Südwesten Deutschlands sind in den letzten Jahren rund 70 Betriebe vollständig verschwunden. Damit sinkt auch die Menge an Spargel, die in unseren Gefilden wächst und geerntet wird. Neben den Wetterkapriolen und Extremen sind auch arbeitswillige Arbeitskräfte und der gestiegene Mindestlohn zum Problem geworden. Das macht letztlich auch den Spargel teurer, wobei viele Kunden nicht bereit sind, die geforderten Preise zu bezahlen. Es ist ein Teufelskreis.

Lesen Sie auch
E-Scooter rast in Seniorin im Kreis Karlsruhe – ein Todesopfer

Zu große Probleme: Familie gibt den Spargelbetrieb auf

Außerdem ist die Nachfrage von privaten und gewerblichen Kunden für den Betrieb zurückgegangen. Der hohe Mindestlohn, die Aufgaben und Belastungen haben wohl zur Entscheidung der Familie Kiefer geführt. Sie geben den Spargelhof in Rastatt auf. Damit verschwindet ein weiterer regionaler Betrieb. Die hohen Preise führen auch dazu, dass viele Kunden im Supermarkt lieber zum Spargel aus dem Ausland greifen als zum heimischen Stangengemüse. Das rächt sich schlussendlich für die vielen hiesigen Landwirte.