Nach 50 Jahren: Karlsruhe verliert wieder ein Traditionsgeschäft

Ein Mechaniker nimmt in einer Werkstatt Werkzeug von einer Wand. An der Wand hängen Zangen, Schraubenzieher und andere Werkzeuge für Heimwerker.
Symbolbild © imago/imagebroker

Für viele ist es ein trauriger Moment: Der Kreis Karlsruhe verliert ein weiteres Traditionsgeschäft. Damit stirbt eine wichtige Tradition in der Stadt. Einen Nachfolger gibt es nicht.

Für Karlsruhe ist es ein schwerer Schritt, denn ein Traditionsgeschäft verschwindet nun für immer. Nach fast 50 Jahren geht damit eine wahre Ära zu Ende.

Landkreis Karlsruhe verliert Traditionsgeschäft – letzter Meisterbetrieb schließt

Fast fünfzig Jahre gab es das Geschäft im Kreis Karlsruhe, jetzt ist Schluss. Der Betrieb wird zum Jahresende eingestellt, weil der Chef in den wohlverdienten Ruhestand geht. Es ist einer der letzten Meisterbetriebe in diesem Bereich in der gesamten Region. 48 Jahre lang hat sich Lothar Neumann in seiner Werkstatt um defekte Fernseher und Radios gekümmert. Das Geschäft liegt nicht direkt in Karlsruhe, sondern in der näheren Umgebung.

In Ettlingen gibt es nach der Schließung dieses Traditionsgeschäftes keinen Meisterbetrieb mehr im Bereich Hifi und TV. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass Neumann seinen Beruf aus Leidenschaft ausgeübt hat, aber mit 72 Jahren hat er sich nun Ruhe verdient. Eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass Neumann in seiner Laufbahn auch zahlreiche Lehrlinge ausgebildet hat. Einige von ihnen schlossen ihre Ausbildung sogar als Landessieger in Baden-Württemberg ab.

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Katastrophe: Viele Kunden wissen nicht mehr, wohin

Die Werkstatt befindet sich in der Durlacher Str. 6, direkt in Ettlingen. Eine Website ist derzeit nicht zu erreichen, aber das war für den Betreiber wohl auch nicht nötig. Er hat einen sehr guten Kontakt zu den vielen Stammkunden, die schon seit Jahren kommen. Heute blickt der Unternehmer selbst mit Sorge auf die gesamte Branche. Wenn man sich fragt, wohin mit einem defekten Gerät, sind die meisten ratlos.

Oft bleibt nur der Gang zum Wertstoffhof oder zur Mülltonne. Viele kritisieren, dass wir mittlerweile in einer Wegwerfgesellschaft leben, aber wenn Traditionsgeschäfte wie das von Herrn Neumann verschwinden, wird sich an dieser prekären Situation so schnell auch nichts ändern. Wir wünschen Herrn Neumann einen geruhsamen Lebensabend.