Nach Baustelle: Fertiggestellte Straße in Karlsruhe ist wieder kaputt

Eine gesperrte Straße in einer deutschen Stadt von vorne aufgenommen. Hier ist kein Durchkommen. An den Seiten stehen Bäume und hohe Wohnhäuser. In Karlsruhe ist eine fertiggestellte Straße schon wieder kaputt.
Symbolbild © istockphoto/MarioGuti

Kaum sind die Bauarbeiten beendet, geht der Ärger schon wieder los: Eine fertiggestellte Straße im Kreis Karlsruhe ist bereits eine Woche nach der Sanierung erneut gesperrt. 

Jetzt diskutiert man, ob man hier nicht vielleicht doch am falschen Ende gespart hat. Klar ist nur: Die fertiggestellte Straße in Karlsruhe ist schon wieder kaputt. Die Schäden sind deutlich – und die Ursache wirft viele Fragen auf.

Viel Geld, wenig Haltbarkeit: 850.000 Euro später ist die Straße schon wieder dicht

Was ist da schiefgelaufen? Immerhin beliefen sich die Baukosten auf nicht weniger als 850.000 Euro! Die Strecke war erst Mitte Juni wieder freigegeben worden – jetzt ist sie schon wieder zu. Die L608 zwischen Malsch und Neumalsch, auch bekannt als Durmersheimer Straße, wurde am Freitagabend plötzlich erneut gesperrt. Grund dafür sind massive Auswölbungen in der Fahrbahndecke, sogenannte “Blow-ups”. Laut Polizei war der Straßenbelag so stark aufgebrochen, dass eine Durchfahrt in beide Richtungen unmöglich wurde. Besonders gefährlich ist die Lage für Motorrad- und Fahrradfahrer. Der betroffene Abschnitt gehört zur fertiggestellten Straße im Raum Karlsruhe, die man gerade erst im Rahmen einer groß angelegten Sanierung erneuert hatte.

Die Baufirma asphaltierte rund 2,8 Kilometer Strecke, inklusive Kreisverkehr und Einmündungen – und das schneller als ursprünglich geplant. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis Ende Juni dauern, doch schon am 13. Juni meldete das Landratsamt Karlsruhe stolz die vorzeitige Fertigstellung. Liegt hier der Fehler? Denn nur eine Woche später müssen die Behörden die frisch fertiggestellte Straße bei Karlsruhe erneut vollständig sperren. Dass ein Blow-up bei einem neuen Asphaltbelag auftritt, ist äußerst ungewöhnlich. Solche Schäden kennt man eigentlich nur von Betonstraßen, bei denen die Dehnungsfugen zu eng geraten sind.

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Erst gefeiert, dann gesperrt: Der große Ärger nach der Sanierung

Der ADAC bestätigte: Bei Temperaturen über 30 Grad kann es zu Aufwölbungen kommen – aber eben normalerweise nicht bei Asphalt. Deshalb prüft das Regierungspräsidium Karlsruhe nun gemeinsam mit der ausführenden Baufirma, wie es zu den Schäden kommen konnte.

Online spekulieren die Menschen bereits: War das Pfusch bei der Sanierung? Hat man am falschen Material gespart? Eine offizielle Antwort gibt es noch nicht – laut Regierungspräsidium könnte die Hitze zwar eine Rolle gespielt haben, sei aber nicht die alleinige Ursache. Die Analyse wird noch einige Tage dauern. Solange bleibt die Strecke weiterhin voll gesperrt.