Nach knapp 40 Jahren: Karlsruher Traditionsgeschäft hört auf

An der Waldstraße in der Karlsruher Innenstadt
Symbolbild Foto: TMC-Fotografie

Ein Karlsruher Traditionsgeschäft hört nach 36 Jahren auf. Traurig ist nicht nur die Inhaberin, sondern auch die Stammkundschaft, die mit diesem Geschäft groß geworden ist.

Die Schließung eines alteingesessenen Geschäftes bedeutet immer auch das Ende einer besonderen persönlichen Geschichte. In diesem Fall ist sie eng mit der Stadt Karlsruhe verbunden. Dieser Laden muss in der Fächerstadt nun schließen.

Karlsruher Traditionsgeschäft hört auf

Giulietta Patous Boutique muss nach 36 Jahren schließen. Hier gibt es ganz besondere Tanzgarderobe, Tutus und Spitzenschuhe wie aus einer anderen Welt. Eigentlich findet man hier für fast jeden festlichen Anlass das passende Outfit und dazu eine kompetente und freundliche Beratung. Nun hört das Karlsruher Traditionsgeschäft auf – und das nach knapp vierzig Jahren. Es befindet sich in der südlichen Waldstraße der Fächerstadt. Bis jetzt kann man hier jedoch immer noch all das erstehen, was man für einen besonderen Tanzabend braucht.

Nach drei Jahrzehnten ist es Zeit für den Ruhestand. Schließlich ist die Inhaberin selbst schon 72 Jahre alt. Sie möchte mehr Zeit für ihre drei Enkelkinder haben und hat sich deshalb schweren Herzens dazu entschlossen, das Karlsruher Traditionsgeschäft aufzugeben. Giulietta Patou ist nicht ihr richtiger Name, sondern ihr Künstlername, den sie sich als Tänzerin gegeben hat. Eigentlich heißt sie Zdzislawa Hartmann und stammt aus Polen.

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Erfolgreiche Boutique für Tanzmode nach Karriereende

1987 beendete sie ihre erfolgreiche Tanzkarriere und eröffnete das kleine Geschäft in der Karlsruher Waldstraße. In ihrer eigenen Modeboutique verkaufte sie alles rund ums Thema Tanzen. Ihr Mann stand dem Geschäft anfangs kritisch gegenüber. Doch sie behielt recht und wurde zu einer festen Größe für Tänzer in Karlsruhe. Mittlerweile kommen ihre Kunden nicht nur aus Karlsruhe, sondern aus ganz Deutschland.

Denn das, was Zdzislawa Hartmann hier verkauft, gibt es nicht überall. Eine schöne Geschichte erzählt sie von einem Dirigenten, der für seine besonderen Auftritte Lackschuhe suchte, aber keine fand, weil er Schuhgröße 47 hatte. In dem kleinen Laden wurde er endlich fündig und trägt die Schuhe wahrscheinlich heute noch. Noch bis Mitte Dezember haben die Kunden die Möglichkeit, einen Blick in den Laden zu werfen, sich zu verabschieden und ein paar Schätze mit nach Hause zu nehmen.