Nach Mega-Trend: Das nächste Geschäft schließt in Karlsruhe

Die Produkte in einem Unverpackt Laden.
Symbolbild © istockphoto/Newman Studio

Zunächst war es ein Mega-Trend, nun sterben sie sukzessiv aus. Jetzt schließt das nächste Geschäft in Karlsruhe.

Einige Zeit schossen Unverpackt-Läden in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Auch in Karlsruhe gibt es einige davon. Noch – denn jetzt schließen die ersten Läden bereits wieder. Ein Grund, jedoch nicht der einzige dafür, ist die Inflation.

Geschäft in Karlsruhe schließt

Und zwar aller Voraussicht nach dem 31. Januar 2023. Die Betreiber warteten in ihrem Unverpackt-Laden an der Durlacher Allee mehrere Monate lang auf den Aufschwung. Doch dieser blieb aus. Alle Rettungsversuche waren vergebens und jetzt hat alles Hoffen ein Ende. Das Unternehmer-Ehepaar, das den Unverpackt-Laden betreibt, zieht deshalb jetzt den Schlussstrich und schließt die Filiale in der Oststadt.

Das Ehepaar hat einen weiteren Unverpackt-Laden am Karlsruher Hauptbahnhof. Dieser bleibt weiterhin geöffnet und Kunden können dort weiterhin unverpackte Lebensmittel und nachhaltig produzierte Waren kaufen. Der Laden am Bahnhofsvorplatz wurde vor sechs Jahren eröffnet. Es war einer der ersten Unverpackt-Läden in Deutschland. Ein Mega-Trend begann und es gab zahlreiche Neueröffnungen. Doch Anfang 2022 begann die Krise. Seither schlossen in Deutschland bereits zahlreiche Unverpackt-Läden.

Viele Unverpackt-Läden mussten schließen

Derzeit haben ca. 50 bereits aufgegeben, 30 weitere werden wohl noch folgen. Es liegt jedoch nicht an den Betreibern. Schuld ist die Inflation. Die Leute wollen derzeit einfach kein Geld für hochwertige und nachhaltige Lebensmittel ausgeben.

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Der Unverpackt-Laden an der Durlacher Allee besitzt eine große Verkaufsfläche und ein Bistro. Er eröffnete erst vor einem Jahr. Die Kundenfrequenz war allerdings von jeher sehr niedrig und reicht nicht für einen wirtschaftlichen Betrieb.

Dabei hat der Laden eigentlich eine gute Lage. Denn er befindet sich in der Nähe der Verkehrsbetriebe und der EnBW. Er besitzt somit ein gutes Einzugsgebiet mit mehreren Tausend Beschäftigten. Doch seit Corona sind viele oft im Homeoffice. Deshalb kommen nur wenige zum Essen vorbei.

Unverpackt-Kette „Tante M“ schloss ihre Filiale in der Karlsruher Südweststadt

Auch dort war die Kundenfrequenz rückläufig und die Gründerin zog die Konsequenzen. Der Laden schloss bereits im November. In den beiden anderen Läden in der Oststadt und der Weststadt läuft der Betrieb wie gewohnt weiter.

Laut der Gründerin gibt es zwei Gründe für die Krise der Unverpackt-Läden: Zum einen schauen die Leute beim Einkaufen wegen der Preissteigerungen mehr aufs Geld. Zum anderen haben viele Leute wieder genauso viele Termine wie vor der Coronapandemie und deshalb auch weniger Zeit zum bewussten Einkaufen.