Nach über 100 Jahren: Karlsruher Traditionshaus ist nun am Ende

Eine U-Bahn-Station in Karlsruhe in der Innenstadt – dahinter befinden sich große Gebäude und öffentliche Institutionen. Außerdem ist die Spitze der Pyramide vom Karlsruher Marktplatz abgebildet, rundherum befinden sich Geschäfte, Cafés und Restaurants.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Der Einzelhandel hat es wahrlich nicht leicht. Steigende Personalkosten, hohe Energiekosten und der immer größer werdende Druck der Online-Händler machen vielen Unternehmen das Leben schwer. Jetzt ist ein Karlsruher Traditionshaus nach über 100 Jahren am Ende.

Eigentlich ist es so etwas wie das Wahrzeichen des Karlsruher Marktplatzes, das nun vor dem Aus steht. Für viele Bürger ist das eine mehr als schlechte Nachricht, sie können es immer noch nicht fassen.

Wahrzeichen der Stadt: Karlsruher Traditionshaus ist am Ende

Vor über 100 Jahren hat dieses Modehaus in Karlsruhe eröffnet und hat viele wilde Jahrzehnte erlebt. Eigentlich konnte man hier genau das kaufen, was auf der Straße gerade angesagt war. Doch damit ist bald Schluss, denn das Karlsruher Traditionshaus steht vor dem Aus. Dafür gibt es wohl mehrere Gründe. Im Jahr 2021 war die Betreiberin Melitta Büchner-Schöpf leider verstorben. Sie hat das gesamte Gebäude in die Verantwortung des Diakonischen Werks Karlsruhe übergeben. So hat sie es in ihrem Testament verfügt. Auch deshalb kommt es für viele sehr überraschend, dass das Modehaus Schöpf vor dem Haus steht.

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Das letzte Stündchen: Türen bleiben bald für immer geschlossen

Und auch die offizielle Nachricht ist bereits an die Öffentlichkeit gedrungen. Tatsächlich wird das Modehaus Schöpf am letzten Tag des Jahres zum letzten Mal seine Türen schließen und nie wieder öffnen. Das ist ein herber Einschnitt, schließlich handelt es sich um ein Traditionsunternehmen, das seit 125 Jahren in Karlsruhe ansässig ist. Der Architekt Friedrich Weinbrenner entwarf bereits im frühen 19. Jahrhundert die Pläne für das Haus. Später eröffnete Carl Schöpf dort das berühmte Modehaus der Stadt.

Inzwischen gibt es auch eine offizielle Pressemitteilung der Diakonie, aus der hervorgeht, dass enorme finanzielle Investitionen getätigt wurden. Dennoch sei es nicht gelungen, das Modehaus zu retten. Morgen beginnt der große Schlussverkauf mit vielen Rabatten. Überhaupt lockt das Haus in den nächsten Wochen mit rekordverdächtigen Schnäppchen. Viele Menschen werden die Gelegenheit nutzen und einen Teil ihrer Weihnachtseinkäufe hier erledigen. Natürlich ist die bevorstehende Schließung nicht auszublenden, sodass nicht wenige Kunden das Modehaus mit einer Träne im Auge verlassen werden.