Nächste Gemeinde mit Sperre: Karlsruher Finanzkrise spitzt sich zu

Die Luftaufnahme einer Stadt mit zahlreichen Häusern. Im Hintergrund sieht man Wälder und angrenzende Berge. In der linken Bildhälfte befinden sich mehrere 500 Euro-Scheine in Bündeln. Eine Karlsruher Gemeinde befindet sich in einer Finanzkrise.
Symbolbild

Die nächste Karlsruher Gemeinde steht jetzt finanziell mit dem Rücken zur Wand. Deshalb ziehen Bürgermeister und Finanzverwaltung die Notbremse. Die Kassenlage ist mehr als kritisch.

Es muss gespart werden, daran führt kein Weg vorbei. Denn der folgenden Stadt fehlt das Geld. Nun steckt die nächste Karlsruher Gemeinde in der Finanzkrise.

In der Finanzklemme: Fast 80 Millionen Euro fehlen – jetzt geht’s ums Überleben

Eigentlich rechnete man hier für 2025 mit 55 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen – jedoch bleibt davon gerade mal die Hälfte übrig. Vor wenigen Wochen berichteten wir erst über das finanzielle Desaster in Baden-Baden. Aber auch in Bretten hat man die Teilnahme an der Gartenschau 2031 nach sechs Jahren Planung abgesagt, weil das 35-Millionen-Euro-Projekt nicht mehr zu stemmen ist. In Knittlingen diskutiert man derweil sogar die Schließung einer Grundschule wie auch des Faustmuseums. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, folgt nun die nächste Karlsruher Gemeinde, die pleitegeht: Bruchsal.

Die Zahlen sind erschütternd: Statt 55 Millionen Euro an Gewerbesteuern kann Bruchsal nur noch mit 27,5 Millionen Euro rechnen. Der Stadt brechen bis 2028 rund 79 Millionen Euro weg. Das schlägt direkt auf den städtischen Haushalt durch. Somit hat die Karlsruher Gemeinde am 16. Mai eine Haushaltssperre verhängt. Das bedeutet, dass Projekte nur noch dann genehmigt werden, wenn sie zwingend notwendig sind. Bereits geplante Vorhaben, die noch nicht begonnen wurden, liegen erst einmal auf Eis. Und auch beim Personal gibt es einen Einstellungsstopp. Die Verwaltung versucht zu retten, was noch zu retten ist.

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Um die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, muss Bruchsal jetzt Kassenkredite aufnehmen. Deshalb prüft die Haushaltsstrukturkommission seit April, wo noch etwaiger Spielraum bleibt. Der Nachtragshaushalt will man am 29. Juli im Gemeinderat beschließen und anschließend dem Regierungspräsidium zur Genehmigung vorlegen.

Laut Verwaltung stehen der Stadt “zwei bis drei richtig harte Jahre” bevor. Schon Mitte 2027 könnte das Konto leer sein. Was bedeutet das für die Menschen in Bruchsal? Es wird spürbar – in der Infrastruktur, bei freiwilligen Leistungen, im kulturellen Leben der Stadt. Die Zeiten, in denen Städte investieren konnten, sind vorbei. Jetzt geht es nur noch darum, den Absturz zu bremsen.