Neue Sensation im ZKM in Karlsruhe: Besucher werden “Schlange” stehen

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Das gab es zuletzt vor 23 Jahren: Die Besucher werden Schlange stehen, denn diese Ausstellung war schon damals sehr beliebt – Es wird wieder gespielt im ZKM.

Die Games sind endlich zurück – Am 28. Juli 2021 öffnet das ZKM die beliebte Spieleplattform zkm_gameplay. the next level wieder für den Besuch vor Ort.

Die Zeit wurde genutzt, um in level 5: in the spotlight, in dem aktuelle Diskussionen aufgegriffen werden, ein neues Thema zu präsentieren: Unter dem Titel “Eco Games” sind dort nun Spiele zu erleben, die sich der Frage nach dem Verhältnis von Serious Games und Umwelt widmen.

Bereits 1997 eröffnete am ZKM die erste Ausstellung mit Computerspielen, die Welt der Spiele. Das ZKM gilt damit als das weltweit erste Kunstmuseum, das dem Computerspiel – einem der einflussreichsten Medienformate unserer Zeit – eine eigene Ausstellung widmete. Die aktuelle Ausstellung zkm_gameplay. the next level zeigt rund 50 Werke aus den Bereichen der Indie und Art-Games. Im Gegensatz zu den großen kommerziellen Spielen stammen diese aus der Feder von unabhängigen Entwicklerstudios, von individuellen Game-Designer:innen oder Künstler:innen.

Die Spieleplattform gliedert sich in fünf level: “retro”, “modern narratives”, “aesthetic & creative games”, “political games” und “in the spotlight”. Im Bereich retro werden die Ursprünge und Entwicklungen des Mediums von den 1970er- bis zu den 1990er-Jahren aufgezeigt. An historischen “Arcade”-Automaten und -Konsolen können Besucher:innen die ersten Schritte von Super Mario in Donkey Kong erleben, sich durch Labyrinthe in Ms. Pac-Man auf Punktejagd begeben oder gemeinsam packende Duelle in Pong ausfechten. Der Bereich modern narratives widmet sich den einzigartigen erzählerischen Möglichkeiten von Computerspielen – von den interaktiven Thermopapiergeschichten des Choosatron bis hin zu den surrealen Traumwelten von Bill Violas The Night Journey. Außergewöhnliche audiovisuelle Darstellungen und überraschende Spielmechaniken sind im level aesthetic & creative games zu finden: So können die Besucher:innen im unendlichen Universum von No Man Sky auf Erkundungstour gehen oder sich die Synapsen von haptischen Lichtfeuerwerken aus Wobble Garden kitzeln lassen. Wie Computerspiele politische Prozesse und deren Hintergründe spielerisch vermitteln können, erfahren Besucher:innen im level political games: An der Democracy Machine können politische Meinungsverschiedenheiten gemeinsam geklärt werden. Erstmalig zu sehen ist nun Cirumventing the Circle of Death, ein Videowerk des preisgekrönten Medienguerilla-Kollektivs Total Refusal.

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Eco Games spielen in Umgebungen, in denen die Zerstörung oder der Erhalt der Umwelt thematisiert wird und der Spielverlauf selbst nachhaltiges Handeln erfordert. Kuratiert von Dominik Rinnhofer, Professor für Game-Design an der Macromedia-Fachhochschule, Stuttgart, umfasst der Bereich sieben Spiele aus den Jahren 1990 bis 2020. Durch den immersiven und interaktiven Charakter des Mediums Computerspiel möchten die Entwickler:innen der Spiele ein Bewusstsein für ökologische Fragestellungen fördern. Mit dem Genre der dystopischen und posthumanen Spiele lassen sich Szenarien erleben, die Auswirkungen menschengemachter Katastrophen aufzeigen und ihre Verhinderung thematisieren.