
Im neuen Karlsruher Autotunnel sind viele zu schnell unterwegs. So blitzte es bereits 51 Minuten nach der Eröffnung zum ersten Mal.
Bereits in den ersten beiden Betriebstagen des neuen Karoline-Luise-Tunnels in Karlsruhe wurden viele Verkehrssünder entlarvt. Die drei stationären Blitzanlagen erwischten über 1.000 Temposünder.
Eröffnung war am 19. Oktober 2022
Oberbürgermeister Frank Mentrup eröffnete den neuen Autotunnel unter der Kriegsstraße am 19. Oktober gegen 10:30 Uhr. Wenige Minuten später fuhren bereits die ersten Autos durch die 1,6 Kilometer lange Röhre vom Mendessohnplatz zum Karlstor.
Im neuen Karoline-Luise-Tunnel gilt die Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Doch nur wenige Autofahrer hielten sich an diese. Den meisten war wohl der Standort der drei Tunnel-Blitzer nicht bekannt. So wurde bereits um 11:21 der erste Autofahrer in Fahrtrichtung Osten mit 62 Kilometern pro Stunde geblitzt.
Blitzlichtgewitter im Autotunnel
Wenig später blitzte es erneut. Um 12:02 Uhr enttarnte ein Blitzer ein in Richtung Westen fahrendes Auto mit 67 Kilometern pro Stunde. Der Blitzer unter dem Karlstor löste erstmals um 12:05 Uhr aus. Der Autofahrer vor mit 74 Kilometern die Stunde westwärts.
Die ersten drei Geschwindigkeitsüberschreitungen stellten dabei lediglich den Auftakt eines regelrechten Blitzlichtgewitters dar. Bis Mitternacht erwischten die Blitzer noch 460 Verkehrssünder. Alle übertraten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Es blitzte 242-mal in der Südröhre Richtung Osten und 218-mal an den beiden Anlagen in der Nordröhre. Am zweiten Tunnel-Tag lösten die Blitzer 747-mal aus. Davon fuhren 385 Autofahrer Richtung Mendelsohnplatz und 362 Richtung Weinbrennerplatz.
Ein Bußgeld gibt es nicht
Zumindest vorläufig. Denn das Ordnungsamt eichte die Geschwindigkeitsanlagen erst in der Nacht zum 27. Oktober. Der Tunnel war dafür mehrere Stunden gesperrt. Erst seitdem sind die Blitzer scharf.
Wie viele Autos den Tunnel insgesamt passierten, kann die Stadt nicht sagen. Sie geht aber von einer Quote von Verkehrssündern zwischen fünf und 14 Prozent aus. Diese Aussage beruht auf Zahlen der Vergangenheit.
Die Blitzer im neuen Autotunnel sollen hauptsächlich präventiv wirken. Sie sollen Unfälle vermeiden. Halten sich aber weiterhin so viele Autofahrer nicht an das Tempolimit, haben sie noch einen Nebeneffekt: Sie spülen ordentlich Geld in die Kassen der Stadt.














