Neues Flüchtlingsheim kommt bei Karlsruhe direkt neben Schule

Zahlreiche Flüchtlinge stehen mit gepackten Koffern und Taschen vor einer Unterkunft. Sie suchen ein neues Zuhause und stehen dafür lange Zeit in einer Schlange.
Symbolbild © imago/ANP

Für viele Eltern ist es ein Unding, dass ausgerechnet neben einer Schule in der Nähe von Karlsruhe ein neues Flüchtlingsheim entstehen soll. Man will ein bestehendes Gebäude nutzen und dort Flüchtlinge unterbringen.

Die Reaktionen sind geteilt. Einige Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder. Sie sehen in ihrem Heimatort ein neues Gefahren- und auch Konfliktpotenzial. Andere fragen sich, ob es nicht anderswo eine bessere Möglichkeit gegeben hätte.

Flüchtlingsheim bei Karlsruhe soll in Nachbarschaft zu Schule entstehen

Mittlerweile gibt es sogar eine offizielle Petition. Es geht um die Stadt Rastatt. Hier soll im Haus Paulus eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen. Dieses Haus befindet sich in der Karlstraße 3, in direkter Nachbarschaft zur Gemeinschaftsschule Karlschule.

Im Haus Paulus soll eine endgültige Unterbringung der Flüchtlinge erfolgen. Mittlerweile hat sich das geplante Vorhaben im gesamten Stadtteil herumgesprochen, was wohl auch durch die Petition unterstrichen wird. Eltern befürchten, dass in unmittelbarer Nähe der Flüchtlingsunterkunft eine Gefahrensituation für ihre Kinder entstehen könnte.

Sorgen in der Bevölkerung: Flüchtlingsunterkunft neben einer Schule

Lesen Sie auch
Für Millionen Euro: Fast 600 neue Baustellen kommen in Karlsruhe

Viele Bürger sehen auch andere Nutzungsmöglichkeiten für das Haus Paulus anstatt einer Flüchtlingsunterkunft. Zum Beispiel könnte dort eine soziale oder kulturelle Einrichtung oder ein neues Seniorenheim entstehen. Denkbar wäre auch, günstigen Wohnraum für junge Familien zu schaffen, heißt es in der Petition. All dies wären für viele Bürger bessere Alternativen als das geplante Flüchtlingsheim bei Karlsruhe. Hier prallen in der Diskussion zwei Welten aufeinander – die einen, die durch das geplante Heim eine Gefahrensituation für ihre Kinder befürchten, und die anderen, die ein grundsätzliches Problem damit haben, Flüchtlinge als Gefahr zu sehen.

Am Ende muss ein Kompromiss gefunden werden, der beiden Seiten gerecht wird. Schließlich gibt es in dieser Situation mehrere Perspektiven. Auch Verständnis für die unterschiedlichen Ängste und Befürchtungen der Bevölkerung muss Platz haben. Diese gilt es ernst zu nehmen, damit sich alle weiterhin in ihrer Heimat wohlfühlen können. Was die Zukunft für das Haus Paulus bringt, ist derzeit noch offen.