Proteste in Karlsruhe: Frauen schneiden sich die Haare ab

Protest auf Straße mit Menschen
Symbolbild Foto: Marwin Brinner/er24

In Karlsruhe demonstrieren derzeit die Frauen. Als Zeichen mit Symbolkraft schneiden sie sich die Haare ab.

Die Demo in Karlsruhe wendet sich gegen die iranische Regierung. „Frau, Leben, Freiheit – Solidarität mit den Protesten im Iran“. Mit diesen Schlagworten wird demonstriert. Vorwiegend von den Frauen.

Demo gegen das iranische Regime und staatliche Femizide

Das ist das Ziel der Protestierenden. Die Frauen schneiden sich dabei zum Symbol des Protests die Haare ab. Die Demo fand am Platz der Grundrechte am Samstag in Karlsruhe statt.

„Freiheit für den Iran“. Das sind die Forderungen der Demonstrierenden. Eine junge Frau hat sich dies sogar mit einem Marker auf den Arm geschrieben. Sie demonstriert gemeinsam mit über anderen Menschen für die Frauen- und Menschenrechte im Iran. Auch Wind und Regen halten die Protestierenden nicht ab.

Die Demonstration dauert drei Stunden. Es gab Redebeiträge, Musik und Rufe und Parolen der Menschen. Frauen, Leben, Freiheit – So lauten die Schlagworte der Kundgebung.

Diese Schlagworte werden immer wieder gemeinsam gerufen. Auf Deutsch und Iranisch, aber auch Englisch und Französisch. Gleich zu Beginn singt die Masse die iranische Nationalhymne.

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Die Demo hat einen Auslöser

Und zwar den Tod von Mahsa Amini im Iran. Die 22-Jährige wurde vor gut zwei Wochen von der Sittenpolizei aufgrund eines Kopftuchverstoßes festgenommen und starb anschließend in Polizeigewahrsam. Dieser Fall sorgte für zahlreiche Proteste.

Doch die Wut der iranischen Bevölkerung geht tiefer. Der Tod von Mahsa Amini ist lediglich der Auslöser, jedoch nicht die Ursache. Grundsätzlich geht es gegen das repressive islamische Regime im Iran. Dies erklärt der Veranstalter.

Denn der Iran unterdrückt die Frauen seit über 40 Jahren. „Seit über 40 Jahren werden Frauen im Iran systematisch unterdrückt, ihnen werden grundlegendste Menschenrechte vorenthalten. Jeder Protest wurde brutal niedergeschlagen, Tausende wurden eingesperrt oder getötet. Millionen mussten das Land verlassen“. So lautet die Anklage einer Rednerin.

Der verstorbenen Kurdin wird gedacht

Und zwar mit Bildern auf einem großen Banner. Es brennen zudem Kerzen und es liegen weiße Rosen verteilt auf dem Boden. Die Anwesenden bekunden ihre Solidarität mit viel Symbolik. Sie werfen ihre Kopftücher auf den Boden und die Frauen schneiden sich nacheinander in der Mitte der Kundgebung die Haare ab.