Proteste: Tausende Demonstranten in Karlsruher Innenstadt

Zahlreiche Menschen kommen auf einer Demonstration in Karlsruhe in der Innenstadt zusammen. Die Menschenmasse versammelt sich, darunter sind Erwachsene und Kinder. Im Hintergrund sind die Häuser der Stadt und die Straßen zu sehen.
Symbolbild © imago/Nicolaj Zownir

Tausende Demonstranten kamen in der Karlsruher Innenstadt zusammen, um für eine neue Regelung zu kämpfen. Das Ziel der Männer und Frauen ist, den jetzigen Paragrafen für immer zu streichen.

Das Thema spaltet die Gesellschaft. Deshalb reisten jetzt Tausende Demonstranten in die Karlsruher Innenstadt, um die Verantwortlichen von ihrer Forderung zu überzeugen.

Die Regelung soll geändert werden

Frauen wollen unabhängig sein und dieselben Rechte wie Männer genießen. Deshalb wird über das Thema Abtreibungen seit Langem heiß diskutiert. So kam es erst am 5. Dezember dieses Jahres zu einer emotionalen Debatte. Dabei ging es um den Paragrafen 218 des Strafgesetzbuchs. Denn darin ist geregelt, dass Frauen, die eine Schwangerschaft beenden, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen müssen.

Genau das wollen zahlreiche Bürger ändern. Sie wünschen sich ein Ende der Stigmatisierung von Frauen und mehr Selbstbestimmung für Betroffene. Dabei genießen sie unter anderem die Unterstützung der SPD und der Grünen, welche während der Bundestagsdebatte am 5. Dezember dafür stimmten. AfD und Union sehen das anders und halten an den jetzigen Regelungen fest. Deshalb sind nun Tausende Demonstranten in die Karlsruher Innenstadt gereist, um für die Abschaffung der aktuellen Regelung zu kämpfen.

Großes Ziel: Sie wollen eine Abstimmung

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Die Demo, zu der am 7. Dezember knapp 1.500 Demonstrierende in der Karlsruher Innenstadt erschienen, ist der krönende Abschluss einer zwölfwöchigen Kampagne. Auch in Berlin trafen sich zeitgleich um die 2.500 Teilnehmer und erhoben ihre Stimme gegen die Kriminalisierung von Abtreibungen. Die Bürger fordern dabei nicht nur die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die Streichung des Paragrafen § 218 Strafgesetzbuch (StGB). Sie verlangen auch, dass die Beratungspflicht abgeschafft wird. Denn aktuell muss jede Frau, die sich gegen ein Baby entscheidet, einer verpflichtenden Beratung unterziehen. Nur dann gilt der Eingriff nach deutschem Gesetz unter bestimmten Voraussetzungen als straffrei. Die Demonstrierenden wollen den Beratungsschein, welchen Frauen in diesem Zusammenhang von einer der staatlichen Beratungsstellen einholen müssen, abschaffen. Stattdessen soll der Besuch einer solchen Stelle freiwillig sein.

Um genau das zu erwirken, starteten die Teilnehmer in Karlsruhe um 13 Uhr mit einer Kundgebung. Daraufhin ging es für eine weitere Kundgebung zum Bundesverfassungsgericht, um sich am Ende wieder am Kronenplatz zu versammeln. Im Anschluss müssen sich die Bürger jedoch in Geduld üben. Denn die Debatte soll erst am 23. Februar nach den Neuwahlen seitens der Abgeordneten weitergeführt werden. Die Demonstrierenden hoffen dabei, dass es zu einer offiziellen Abstimmung kommt.