Regel: Im Kreis Karlsruhe dürfen keine Steine gesammelt werden

Eine Person geht in die Natur und sammelt Steine aus dem Flussbett. Sie hält die Steine in den Händen und nimmt sie aus dem Wasser. Dabei wird das Steine sammeln zu einer ungeahnten Gefahr.
Symbolbild

Es klingt ziemlich skurril, aber inzwischen gibt es sogar schon eine offizielle Warnung. Danach ist es im Landkreis Karlsruhe quasi verboten, Steine zu sammeln. Das Ganze hat auch einen ernsten Hintergrund.

Kaum jemand weiß, dass man im Landkreis Karlsruhe eigentlich keine Steine sammeln darf. Viele kennen überhaupt nicht die Problematik, die dahinter steckt.

Keine Steine sammeln: Warnungen im Kreis Karlsruhe ausgesprochen

Das Regierungspräsidium Baden-Württemberg hat dazu eine offizielle Pressemitteilung herausgegeben. Es geht um etwas, das eigentlich ganz harmlos klingt, aber wahrscheinlich eine große Gefahr für die Natur darstellt. Zunächst einmal bezieht sich die Warnung auf ein bestimmtes Gebiet, das Naturschutzgebiet Margarethenschlucht.

Viele Menschen machen sich einen Spaß daraus, bei Spaziergängen in der Natur Steine zu sammeln und diese kunstvoll aufzuschichten. Sie basteln daraus kleine Steinmenschen und lassen sie in der Natur zurück. Eigentlich denkt sich niemand etwas dabei, was soll schon passieren?

Schwerwiegende Infektion als Folge: Wanderer dürfen keine Steine sammeln

Dieser Spaß vieler Spaziergänger hat Folgen für die Natur, insbesondere für die dort lebenden Salamander. Viele Menschen suchen zum Beispiel im Bachbett nach kleinen, flachen Steinen. Wenn sie die Steine aufheben, erschrecken sie die Tiere, ebenso die Kaulquappen der Salamander. Aber auch in der Margarethenschlucht stört die Anhäufung von Steinen die natürlichen Prozesse in der Natur, wie zum Beispiel die Verwitterung. Außerdem ist der Feuersalamander hier derzeit von einer “Salamanderpest” bedroht, die sich immer weiter ausbreitet. Und es sind die Wanderer, die diese Pest unter ihren Wanderschuhen in die Naturschutzgebiete tragen.

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Tritt man dann mit den Schuhen ins Wasser, kann die Krankheit auf die Haut der Tiere überspringen. Die meisten Tiere sterben an der tödlichen Infektion. Es handelt sich um einen Pilz, der inzwischen auch die Bestände bedroht. Deshalb ist höchste Vorsicht geboten. Es geht nicht in erster Linie darum, einen Stein mitzunehmen oder aufzusammeln, sondern vor allem darum, die Gewässer in den Naturschutzgebieten möglichst in Ruhe zu lassen. Darüber hinaus bittet das Regierungspräsidium darum, von der Marotte der Steinmännchen Abstand zu nehmen.