Rekord: Bürger besuchen wieder gerne die Karlsruher Innenstadt

Bürger besuchen die Karlsruher Innenstadt an einem schönen sonnigen Tag, während die S-Bahn am Europaplatz vorbeifährt. Das Zentrum der Stadt ist bei Einheimischen und Besuchern sehr beliebt.
Symbolbild Foto: Thomas Riedel

Nach Jahren der Flaute kehrt das Leben in die Karlsruher Innenstadt zurück: Tausende Bürger stürmen in die City. Hier ist jetzt wieder richtig was los.

Es geht hier so belebt zu, wie lange nicht mehr – ein Gefühl von Normalität, das viele schon fast vergessen hatten. Endlich kehren die Bürger wieder in die Karlsruher Innenstadt zurück.

Boom: An einigen Tagen explodieren die Besucherzahlen hier regelrecht

Wo es einst gähnend leer zuging, herrscht jetzt wieder reges Treiben: Familien schlendern über die Kaiserstraße, Cafés sind gut besucht, Kinder spielen auf dem Europaplatz, und die Einkaufsstraßen füllen sich mit neugierigen Blicken und vollen Tüten. Es lässt sich nicht bestreiten: Die Bürger stürmen wieder in die Karlsruher Innenstadt! Erstmals seit der Corona-Pandemie haben die Fußgängerzählungen an einem Samstag in Karlsruhe wieder die 300.000er-Marke überschritten. Besonders die zentrale Kaiserstraße erlebte ein kräftiges Plus von 15 Prozent im Vergleich zu den letzten fünf Jahren. Das belegt eine Messung des Amts für Stadtentwicklung aus dem Herbst 2024.

Spannend ist auch der Blick auf die Uhr: Während früher vor allem der Vormittag stark frequentiert war, verschiebt sich der City-Besuch nun zunehmend in den Nachmittag und den Abend. Donnerstags hingegen bleibt die Zahl mit rund 140.000 Besuchern bescheiden – auch bei gutem Wetter. Hier zeigt sich der Effekt des Homeoffice, das weiterhin viele Bürger von der Karlsruher Innenstadt fernhält. Ein Blick nach Stuttgart beweist: Auch dort lebt das Zentrum spürbar auf. Die Königstraße, eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands, zählte im Jahr 2024 mehr als 10 Millionen Besucher. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Schattenseiten: Homeoffice und Online-Shopping könnten den Trend wieder zum Kippen bringen

Die Karlsruher Innenstadt funktioniert für ihre Bürger also wieder als Treffpunkt, als sozialer Raum, als Ort zum Shoppen, Erleben und Durchatmen. Doch die Euphorie ist nicht frei von Schatten. Denn noch immer prägen zahlreiche Baustellen das Stadtbild. Hinzu kommt der stetig wachsende Online-Handel, der selbst langjährigen Läden das Überleben schwer macht. Schon jetzt stehen wieder einige Schaufenster leer – leise Mahnmale inmitten der belebten Straßen.

Die Gefahr ist real: Wenn sich die Infrastruktur nicht weiter verbessert und Erlebnisse vor Ort nicht konsequent gestärkt werden, könnte sich der positive Trend schnell wieder umkehren. Der Weg in eine lebendige Innenstadt ist mühsam – und sie zu verlieren, geht oft schneller, als man denkt.

Zurzeit atmet Karlsruhe auf, denn die Innenstadt ist zurück. Doch damit das so bleibt, braucht es kluge Entscheidungen, mutige Konzepte und echte Erlebnisse vor Ort. Sonst könnte die Rückkehr der Lebendigkeit nur ein kurzes Aufflackern bleiben.