Die Stadt macht endlich Ernst: In Karlsruhe soll es schon bald schärfere Müll-Kontrollen geben. Wer gegen die neuen Regeln verstößt, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen.
In Karlsruhe wird es bald schärfere Müll-Kontrollen geben, weil es in der Vergangenheit immer wieder zu Vorfällen kam. Bürger sollten sich die neuen Richtlinien dringend ansehen.
Bürger werfen sogar Batterien in den Müll
Schon im vergangenen Jahr war klar, dass schärfere Müll-Kontrollen in der Stadt Karlsruhe notwendig sind. Denn eine Bioabfallanalyse hat ergeben, dass die Einwohner die Regeln missachten. Die Verantwortlichen haben bei der Überprüfung im Januar 2024 mit Erschrecken festgestellt, dass die Menschen neben Bioabfällen auch Windeln, Batterien, Plastikverpackungen und massenweise weitere Fremdstoffe in den Tonnen entsorgen.
Dabei handelt es sich leider nicht um geringfügige Mengen. Insgesamt liegt der Anteil der falsch entsorgten Stoffe bei über 5 Prozent. Ein klarer Handlungsbedarf besteht. Bürgermeisterin Bettina Lisbach möchte die Bürger jetzt zusammen mit dem Team Sauberes Karlsruhe (TSK) dazu aufrufen, ihren Müll bewusster zu entsorgen. Immerhin sollen die Deutschen Bio-Müll getrennt sammeln, damit er später zu Komposterde, Biogas oder Flüssigdünger weiterverarbeitet werden kann. Wenn sich zu viele Fremdstoffe darin befinden oder der Bio-Müll gar nicht erst im richtigen Behälter landet, kann das Prinzip nicht funktionieren. Deshalb reagiert die Stadt jetzt und ändert die Regeln.
Achtung: Das kann richtig teuer werden
Die Stadt sieht in diesem Zusammenhang dringenden Handlungsbedarf und führt schärfere Müll-Kontrollen in Karlsruhe ein. Ab dem 1. Mai dieses Jahres werden alle Tonnen nach dem Stichproben-Prinzip kontrolliert. Wer seine Abfälle nicht ordnungsgemäß entsorgt, bleibt auf dem Müll sitzen. Dabei setzen die Verantwortlichen auf technische Helfer. So wurden für eine Testphase im vergangenen Jahr zwei Deepscan-Geräte für knapp 50.000 Euro angeschafft und an den Fahrzeugen angebracht. Die Scanner erkennen, ob zu viele Kunststoffe und Metalle in den Abfallcontainern sind, und informieren die Mitarbeiter darüber. Diese können unverzüglich reagieren und lassen die Tonnen stehen.
Ab Mai müssen all diejenigen, die gegen die neue Bioabfallverordnung verstoßen, mit hohen Bußgeldern rechnen. Denn wer die 3-Prozent-Marke fremder Stoffe übersteigt, soll Medienberichten zufolge einen Bescheid von bis zu 2.500 Euro erhalten. Wer das vermeiden möchte, kann sich merken, dass generell nur natürliche Stoffe wie Obst- und Gemüsereste, Teebeutel oder Bioabfalltüten in die Container dürfen. Alle anderen Stoffe haben nichts im Bio-Müll verloren. Dazu gehören auch kompostierbare Plastiktüten, da diese ebenfalls einen Anteil an Erdöl enthalten können.