Schon wieder tote Tiere im Kreis Karlsruhe: Wölfe in Verdacht

Ein Wolfsrudel mit vier verschiedenen Wölfen ist im Wald unterwegs. Die Tiere laufen über eine grüne Wiese und kommen aus dem Dickicht. Sie laufen entspannt, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
Symbolbild © istockphoto/Ondrej Prosicky

Ein grausiger Fund nicht weit entfernt von Karlsruhe sorgt für Aufsehen und gibt Rätsel auf. Wieder einmal stehen Wölfe im Verdacht. Experten wollen und können diese Möglichkeit nicht ausschließen.

Verstümmelt und grausam zugerichtet – das ist der unheimliche Fund im Schwarzwald. Auch wenn eindeutige Beweise noch fehlen: Die Wölfe stehen mittlerweile in näherem Verdacht.

Spuren der Wildnis: Ein Hund kann das nicht gewesen sein

Ein aufgerissener Bauch, der Fuß meterweit entfernt, die Gedärme verschwunden – ein toter Reh-Kadaver mitten im Schwarzwald gibt Rätsel auf. Entdeckt wurde das tote Tier am Dienstagnachmittag in der Nähe der Plotzsägmühl im Bad Herrenalber Ortsteil Zieflensberg – unweit eines gut frequentierten Wanderwegs. Der Wirt der Plotzsägmühl und Pächter des Waldstücks wurde von einem Wanderer auf den grausigen Fund hingewiesen. Er schaute selbst nach – und war sofort alarmiert. Für ihn steht fest, dass das weder ein Hund noch ein Fuchs gewesen sein kann. Er stellt Wölfe unter Verdacht. Doch nicht nur das. Er weiß anscheinend sogar, welches Tier es war. Er habe nämlich im Winter bereits zweimal einen Wolf in der Nähe seines Gasthauses gesehen.

Es wäre nichts Neues, denn einen Riss durch einen Wolf konnte man in Bad Herrenalb bereits im März eindeutig nachweisen. Doch diesmal fehlt die Gewissheit – man kann es nicht ausschließen, aber eben auch nicht beweisen. Denn es gäbe auch genügend andere Tiere, die infrage kämen. Da wären zum Beispiel Luchse zu nennen. Diese jagen heimlich und aus dem Hinterhalt. Allerdings töten sie fast immer mit Kehlbiss, welcher dieses Mal fehlte. Zudem hat man neulich einen Goldschakal bei Karlsruhe gesichtet. Zwar reißt dieses scheue Tier ebenfalls gelegentlich Rehe, aber selten so offen. Füchse hingegen fressen meist an bereits toten Tieren und reißen in der Regel keine gesunden Rehe. Auch frei laufende Hunde könnten solche Spuren hinterlassen. Allerdings jagen sie häufig aus Spieltrieb und lassen das Tier dann liegen. Klar ist: Der Wolf bleibt der wahrscheinlichste, wenn auch nicht bewiesene Kandidat.

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Schon wieder Wölfe in Verdacht: So verhält man sich bei einer Begegnung

Übrigens: Wer ein verstümmeltes Wildtier findet, sollte den örtlichen Jäger oder die Polizei informieren. Außerdem sollte man auf keinen Fall das Tier berühren! Fotos aus sicherer Entfernung können den Behörden allerdings bei der Einschätzung helfen.

Und was, wenn man einem Wolf begegnet? In aller Regel ziehen sich die Tiere zurück. Bleiben sie stehen, sollte man ruhig bleiben – und sich langsam zurückziehen. Angriffe auf Menschen kommen in Deutschland extrem selten vor. Trotzdem gilt: Abstand halten, Hunde anleinen und auf den Wegen bleiben.