“Selben Geschäfte”: Karlsruher Innenstadt wird immer unattraktiver

Die Karlsruher Innenstadt im Sommer. Die Sonne scheint in der Kaiserstraße, während Passanten vorbei laufen und in die Schaufenster der Geschäfte spähen. Viele finden das Zentrum immer unattraktiver.
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Viele Menschen empfinden die Karlsruher Innenstadt als immer unattraktiver. Frische Impulse für die City fehlen, heißt es da. Und auch bei Neueröffnungen sieht man nur noch das Gleiche.

Die Kaiserstraße war einst das Aushängeschild Karlsruhes – heute wirkt sie wie eine Baustelle mit Pausenmodus. Doch das ist nur einer der Gründe, weshalb auf viele Bürger die Karlsruher Innenstadt immer unattraktiver wirkt.

Kiosk statt Konzepte: Die Karlsruher City erkrankt

Ein Spaziergang entlang der Kaiserstraße zeigt deutlich: Die einst lebendige Einkaufsmeile verliert an Glanz. Handyshops, Kioske und Schnellimbisse übernehmen zunehmend Flächen, auf denen sich früher Modehäuser oder Buchläden befanden. Neuester Zuwachs: ein weiterer Kiosk, diesmal in Hausnummer 191. Die Stadt sieht in dieser Entwicklung ein Problem – denn diese Nutzungen tragen wenig zu einem nachhaltigen, gemischten Stadtbild bei. Was eigentlich entstehen sollte, ist eine ausgewogene Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen. Stattdessen wirkt die Nutzung beliebiger und weniger wertig. Das macht die Karlsruher Innenstadt unattraktiver, nicht nur für Touristen, sondern auch für die Menschen, die hier leben und arbeiten.

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Es gibt natürlich Ausnahmen, wie man an der Neueröffnung dieser Hype-Kette erkennen kann. Doch zu oft zieht sich der Umbau vieler Immobilien hin. Hinzu kommt: Die Entscheidung über die Nutzung trifft letztlich der Eigentümer. Und nicht jeder scheint das Potenzial seiner Immobilie voll zu erkennen. Fehlendes Verständnis für Mietpreisdynamik und die Auswirkungen von Leerstand könnten langfristig verhindern, dass sich die Kaiserstraße wirklich wieder erholt. Einzelne Lichtblicke können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Karlsruher Innenstadt unattraktiver geworden ist. Vor allem der wildwachsende Kiosk-Boom lässt das Niveau sinken – sowohl optisch als auch strukturell. Was fehlt, sind hochwertige Konzepte, die Frequenz schaffen und urbane Aufenthaltsqualität bieten.

Baustellen, Leerstand, Ideenlosigkeit: Das Niveau sinkt zusehends 

Wer sich durch die Kaiserstraße bewegt, muss nicht nur an leerstehenden Schaufenstern und provisorischen Kiosken vorbei. Auch zahlreiche Baustellen sorgen für ein zähes Stadtbild. Und so bleibt das Bild vorerst bestehen: Die Karlsruher Innenstadt ist unattraktiver als sie sein müsste – mit vielen offenen Fragen, aber wenigen guten Lösungen.