Endlich ist es so weit: Jetzt können Tierliebhaber erstmals das Eisbären-Baby im Karlsruher Zoo bestaunen. Mittlerweile ist der kleine Kämpfer bereits zwei Monate alt. Dabei hätte er es fast nicht geschafft.
Nach vielen Sorgen um den seltenen Nachwuchs können Fans des Karlsruher Zoos jetzt erstmals das Eisbären-Baby im Internet bestaunen. Und das lohnt sich.
Vormals zwei: Nur einer hat überlebt
Niemand weiß, ob seine Urenkel jemals einen Eisbären im Zoo bestaunen werden können. Denn die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Der Klimawandel hat die Lebensräume der Bären stark verändert. So schmilzt ihnen nahezu das Eis unter den Pfoten weg. An Land finden sie jedoch nicht genug Futter und schaffen es daher nur selten zu überleben. Experten gehen davon aus, dass die Tierart bis 2100 tatsächlich vollkommen von der Erde verschwunden sein könnte.
Glücklicherweise machen sich Tierschützer bereits jetzt dafür stark, die Population zu retten. In Zusammenarbeit mit deutschen Zoos setzen sie einiges daran, dass sich die Bären in Gefangenschaft vermehren. In Karlsruhe ist das Ende letzten Jahres geglückt. Eisbären-Dame Nuka brachte zwei Junge zur Welt. Leider suchte sie sich für die Geburt jedoch nicht die geschützte Höhle aus, sondern das Außengelände. Aufgrund der Kälte befürchteten die Pfleger von Beginn an, dass die zwei es nicht schaffen würden. Damit sollten sie zumindest zum Teil recht behalten. Denn jetzt stellte sich heraus, dass nur ein kleiner Bär überlebt hat. Besuch darf der Nachwuchs noch nicht bekommen, jedoch können neugierige Tierfreunde jetzt erstmals das Eisbären-Baby auf einem Bild im Internet bestaunen.
Zuckersüß: Er tapst durch das Gehege
Eisbärenbabys sterben den Experten zufolge bedauerlicherweise sehr häufig in den ersten Monaten nach der Geburt. Das liegt vor allem daran, dass sie bei ihrer Geburt nicht größer als ein Meerschweinchen und extrem empfindlich sind. Die Kleinen sind anfangs blind, haben kaum eigenes Körperfett und sind auf eine schützende Umgebung angewiesen. Eisbären in Gefangenschaft können es sich jedoch nicht in einer warmen Schneehöhle bequem machen und bekommen ihre Babys aus Mangel an Optionen viel zu häufig in ungeschützten Bereichen.
Nachdem auch Nuka sich einen ungünstigen Ort ausgesucht hatte, setzten die Pfleger alles daran, um es der Eisbären-Mama und ihrem Nachwuchs bequem zu machen. Sie versahen die Scheiben des Geheges mit Kalk, um die Bären vor Blicken zu schützen, und niemand durfte den Bereich von da an mehr betreten. Folglich konnte auch noch niemand den klitzekleinen Bären sehen. Bis jetzt. Denn knapp zwei Monate nach der Geburt hat der Zoo nun ein Bild des Eisbären-Babys auf Facebook geteilt. Darauf kann man das Junge erstmals im Außengehege herumtapsen sehen. Dazu teilt der Zoo freudig mit, dass die Pfleger mittlerweile optimistisch seien, dass der kleine Bär es schaffe.