Statt Schule: Fast 600 Schüler demonstrieren mitten in Karlsruhe

Eine Demo von "Fridays for Future" in Karlsruhe. Viele Männer und Frauen haben sich in der Innenstadt zusammengefunden, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Die Demo ist groß.
Symbolbild Foto: severing-fotografie

Es war ein voller Erfolg: Fast 600 Schüler demonstrierten mitten in Karlsruhe gegen Rassismus und setzten damit ein Zeichen. Der Anlass war ein ganz besonderer Tag im März.

Um die 600 Schüler sind in Karlsruhe auf die Straße gegangen, um für eine Welt, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist, zu demonstrieren. Außerdem war eine sehr ungewöhnliche 79-jährige Dame dabei und hat sich ebenfalls gegen Rassismus starkgemacht.

Sie demonstrieren nicht einfach nur, sondern sind dabei richtig kreativ

Das Thema Rassismus ist leider aktueller denn je. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 12 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung fremdenfeindlich sind. Das bestätigt auch die Tatsache, dass Studien zufolge jeden Tag im Durchschnitt vier Menschen hierzulande Gewalt mit rassistischem oder antisemitischem Motiv erfahren. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen bereits im Jahr 1966 den internationalen Tag gegen Rassismus ins Leben gerufen. Dieser fällt jedes Jahr auf den Tag direkt nach dem offiziellen Frühlingsanfang – den 21. März.

Die Stiftung gegen Rassismus ist im Jahr 2016 sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat die internationalen Wochen gegen Rassismus ins Leben gerufen. Diese finden dieses Jahr vom 17. bis zum 30. März statt und auch die Fächerstadt beteiligt sich. Dabei haben sich am Montag, den 16. März, unter anderem fast 600 Schüler auf dem Marktplatz in Karlsruhe zusammengefunden, um sich für Gleichberechtigung starkzumachen. In dem Rahmen fanden unter dem Motto “Menschenwürde schützen” sogar verschiedene Workshops statt.

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Fast 80 Jahre alt und sie kämpft immer noch

Die Idee zu der Aktion stammt von der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule und dem Netzwerk “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Die beiden Institutionen haben Schüler und Lehrpersonal dazu aufgerufen, gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Dabei gab es unter anderem einen Workshop mit dem Titel “Mit bunten Farben gegen braune Parolen”.

Dieser wurde jedoch nicht von den Kindern und Jugendlichen selbst, sondern von einer als “Sprayer-Oma” bekannten Dame gehalten. Dabei handelt es sich um die 79-jährige Irmela Mensah-Schramm, die sich nun schon seit vierzig Jahren für das Thema starkmacht. Dabei setzt sie nicht auf ihre Stimme, sondern auf ihre Kreativität. Denn sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hassbotschaften mit Graffiti bunt zu übermalen. Dass zu der Demo fast 600 Schüler am Marktplatz in Karlsruhe erschienen, macht die Initiatoren natürlich stolz. Aufgrund der positiven Entwicklung des Projektes, das es inzwischen immerhin bereits seit vier Jahren gibt, überlegt Katrin Wahlich, eine Verbindungslehrerin an der Gemeinschaftsschule, sogar bereits, wie sie die Veranstaltung in Zukunft noch ausweiten kann.