Sticht zu: Gefährliches Ungeziefer breitet sich in Karlsruhe aus

Ein Ökologe entnimmt eine Wasserprobe aus einem Fluss.
Symbolbild © istockphoto/Sorapop

In Karlsruhe treibt ein gefährliches Ungeziefer sein Unwesen. Im Jahr 2022 hat es sich deutlich weiter ausgebreitet.

Am Oberrhein breiteten sich in den vergangenen Jahren immer mehr Stechmücken aus. Darunter auch die asiatische Tigermücke. Besonders in diesem Jahr nahm die Anzahl der Schnaken enorm zu. Grund dafür sind die heißen Sommermonate. Dies erklären Stechmückenbekämpfer.

Entwicklung von sechs Generationen

Die kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage zieht Bilanz für das Jahr 2022 und gibt diese bekannt.

In der Region Karlsruhe entwickelten sich in diesem Jahr sechs Generationen der aggressiven Exoten zum Flugobjekt. Das sind zwei Generationen mehr als im Vorjahr. Obwohl der Sommer sehr trocken war und Tigermücken es feucht mögen, konnten sie sich gut entwickeln. Denn sie fanden entsprechende Brutmöglichkeiten. Unter anderem im Straßengully.

Mittlerweile lebt die asiatische Tigermücke in 21 Städten aus dem Mitgliedsbereich. 16 davon wiesen eine etablierte Population nach. Diese Zahl verdoppelte sich innerhalb eines Jahres.
Kampf gegen die Tigermücke läuft
Elf Städte und Gemeinden bekämpften die asiatische Tigermücke. Dies erfordert einen sehr personalintensiven Einsatz, doch dieser lohnte sich in diesem Jahr. So war der Kampf in der Region Karlsruhe sehr erfolgreich. Im Spätsommer jedoch war die Leistungsgrenze erreicht und die Bekämpfung der Tigermücke fand nicht mehr in vollem Umfang statt. Denn die Sommer werden aufgrund der Klimaerwärmung immer heißer und die asiatische Tigermücke breitet sich stetig weiter aus.
Das Risiko, sich auch in Deutschland mit einer Tropenkrankheit anzustecken, steigt durch die asiatische Tigermücke enorm. Doch ist das Risiko gering. Wird die gefährliche Stechmücke jedoch nicht bekämpft, wird eine Erkrankung immer wahrscheinlicher.
Jahre der Gegensätze
Einheimische Steckmücken gab es im Raum Karlsruhe in diesem Jahr nicht viele. Der Sommer war zu trocken und die heimischen Schnaken konnten sich nicht vermehren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr 2021. Dort gab es starke Niederschläge und ein hohes Aufkommen von heimischen Stechmückenarten.
Dieses Jahr 2022 hatten die Menschen im Raum Karlsruhe weitestgehend ihre Ruhe vor den fiesen Mücken. Denn die Kombination aus trockenen Brutstätten und erfolgreicher Bekämpfung ließ eine Ausbreitung nicht zu.

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