Zuerst waren es nur neugierige Blicke. Dann ein vorsichtiger Schritt ins Gehege. Und plötzlich hatte der Karlsruher Zoo ein neues Tier – mit kugelrunden Knopfaugen, flauschigem Fell und einer Ausstrahlung, die direkt ins Herz trifft.
Mit diesem neuen Tier hat der Karlsruher Zoo definitiv einen weiteren Publikumsliebling gewonnen. Es erobert die Herzen der Zoobesucher im Sturm – auch wenn viele beim ersten Blick gar nicht wissen, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben.
Das neue Tier im Karlsruher Zoo ist nicht nur süß, sondern auch ziemlich geschickt – und richtig wichtig
Im Raubtierhaus ist jetzt deutlich mehr Bewegung. Immer wieder sieht man die Tierpfleger mit freudigem Lächeln, wenn sie von der Neuen erzählen. Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern bringt auch Hoffnung mit – auf etwas, das lange ausblieb. Was steckt hinter dem süßen Neuzugang? Das Tamandua-Weibchen Papuri lebt ab sofort mit Männchen Donnie zusammen. Beide gehören zur Familie der Ameisenbären. Papuri wurde am 3. November 2022 im polnischen Zoo in Poznań geboren. Somit ersetzt sie ihre Vorgängerin Lupita, die in die Wilhelma nach Stuttgart umgezogen ist. Da sich beim bisherigen Paar kein Nachwuchs eingestellt hatte, wurde nun dieser Tausch veranlasst – mit großer Hoffnung auf Tamandua-Nachwuchs. Der Zoo teilt mit, dass sich die beiden Tiere nach einigen anfänglichen Reibereien mittlerweile gut verstehen und bereits seit einigen Tagen zusammenleben.
Aber was ist eigentlich ein Tamandua? Das Tier, das jetzt in den Karlsruher Zoo eingezogen ist, sieht aus wie eine Mischung aus Teddybär, Waschbär und Mini-Faultier. Tatsächlich gehört es aber zu den Ameisenbären. Papuri ist ein Südlicher Tamandua, eine eher seltene Art, die in Südamerika zu Hause ist. Dort leben sie vor allem in Wäldern, klettern geschickt durch die Bäume und nutzen ihre bis zu 40 Zentimeter lange, klebrige Zunge, um Ameisen und Termiten aus ihren Nestern zu holen. Besonders auffällig sind die starken Sichelkrallen an den Vorderpfoten, mit denen sie nicht nur Nahrung suchen, sondern sich auch hervorragend verteidigen können.
Hoffnung, Flausch und viel Freude: Ein tierischer Kletterprofi mit Charme
Der Südliche Tamandua wird bis zu einem Meter lang – inklusive Greifschwanz – und wiegt zwischen 3,5 und 7 Kilogramm. Sein cremefarbenes bis gelbliches Fell ist häufig mit einer dunkleren Zeichnung versehen, die an eine Weste erinnert. Diese Tarnung hilft ihm, in Baumkronen unentdeckt zu bleiben. In der Wildnis sind Tamanduas Einzelgänger, in Zoos jedoch werden sie für Zuchtprogramme sorgfältig verpaart – wie jetzt in der Fächerstadt.
Mit Papuri hat der Karlsruher Zoo nicht nur ein neues Tier bekommen, sondern auch neue Hoffnung auf Nachwuchs, Artenvielfalt – und Begeisterung bei den Besuchern. Wer sie einmal gesehen hat, vergisst sie nicht so schnell. Der Einzug von Papuri ist ein kleiner, aber bedeutungsvoller Zoo-Moment – der beweist: Manchmal reicht ein einziges Tier, um vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.