Im Raum Karlsruhe drohen neue Streiks. Tausende Teilnehmer werden erwartet. Doch die Meinungen gehen zum Teil weit auseinander.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes gibt es einen neuen Schlichterspruch. Doch die Erwartungen aller Beteiligten gehen weit auseinander. Im Regierungsbezirk Karlsruhe drohen deshalb neue Streiks.
Schlichterspruch liegt vor – 5,5 Prozent mehr Geld
Die Schlichtungskommission hat am Wochenende eine Empfehlung vorgelegt, die den Tarifkonflikt beenden soll. Die Arbeitgeber wollen 5,5 Prozent mehr Geld zahlen. Dazu sollen ein Sockelbetrag von 200 Euro sowie eine Einmalzahlung von 3.000 Euro kommen. Arbeitgeber und Gewerkschaft haben sich nun zunächst intern beraten. Am Samstag sollen weitere Verhandlungen folgen. Am Montag kam es erneut zu einer Demo. Teilnehmer des Streiks in Karlsruhe waren die Beschäftigten der Klinik in Karlsbad Langensteinbach aus dem Landkreis Karlsruhe. Nicht dabei waren die Kollegen der Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft.
Meinungen klaffen weit auseinander
Die Forderung nach 10,5 Prozent mehr Lohn steht im Raum. Der neue Schlichterspruch stößt daher nur auf wenig Gegenliebe. Das bisherige Angebot wird als zu niedrig angesehen. Allerdings gehen die Meinungen der Beschäftigten über den aktuellen Schlichterspruch weit auseinander. Zudem gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Bei den Beschäftigten der Kindertagesstätten im Regierungsbezirk Karlsruhe scheint die Zustimmung groß zu sein. Deutliche Ablehnung gibt es dahingegen wohl bei den Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK).
Einer der größten Kritikpunkte ist der Zeitraum der Lohnerhöhung. So sieht der Schlichterspruch eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent erst für den kommenden März vor. Bis dahin sollen die Beschäftigten mit verschiedenen Sonderzahlungen abgespeist werden. Lobenswert sei jedoch der Sockelbetrag von 200 Euro. Rechnet man dies alles zusammen, würde sich prozentual wohl für alle Beschäftigten eine spürbare Lohnerhöhung ergeben. Aber das Ganze kommt zu spät.
Neue Streiks möglich
Eine offizielle Stellungnahme der Gewerkschaft ver.di gibt es derzeit noch nicht. Man wolle sich erst einmal intern beraten und abwarten, was die nächste Verhandlungsrunde bringt. Fest steht: Wenn man sich nicht einigt, drohen die nächsten großen Streiks im Raum Karlsruhe, die wieder zu Ausfällen und Behinderungen für die Bürgerinnen und Bürger führen können.