Testphase: Flüchtlinge in Karlsruhe sollen wohl Geldkarten erhalten

Das ist die aktuelle Flüchtlingskarte, die Bezahlkarte, mit der man die Dinge des täglichen Lebens einkaufen kann. Mit der Karte geht man ganz normal in den Supermarkt, wie mit einer EC-Karte. Im Hintergrund sind die Flüchtlinge zu sehen, die jetzt ihre Karte erhalten.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Nach den aktuellen Entwicklungen sieht es so aus, als ob es für die Flüchtlinge in Karlsruhe kein Bargeld mehr geben wird. Künftig sollen sie Geldkarten erhalten, mit denen sie die Dinge des täglichen Lebens einkaufen können.

Die Testphase hat gerade begonnen, die ersten Karten gehen noch diesen Monat an die Empfänger. In der Bevölkerung wird das Thema kontrovers diskutiert und ruft viele Meinungen auf den Plan.

Flüchtlinge in Karlsruhe bekommen ab Januar ihre Geldkarten

In Karlsruhe befindet sich eine der Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge. Seit Langem wird hier nach einer gerechten Lösung gesucht, um den Menschen, die zum ersten Mal nach Deutschland kommen, einen möglichst reibungslosen Start zu ermöglichen. Grundsätzlich soll die neue Geldkarte dabei die Kommunen entlasten. In einer Testphase gibt man sie nun erstmals an Flüchtlinge aus. Bereits im vergangenen Jahr hatte man den Antrag in Baden-Württemberg für eine solche Geldkarte verabschiedet. Durch die gezielte Kontrolle der Geldmittel wolle man auch direkt gegen Schleuserkriminalität vorgehen. In Karlsruhe befindet sich die Erstaufnahmeeinrichtung, die mit der Ausgabe der Karten betraut ist, in Eggenstein-Leopoldshafen.

Testphase ist angelaufen: Neue Geldkarten sorgen für Kritik

Das Problem der Schleusungskriminalität ist seit vielen Jahren bekannt. Mit der Einführung der Geldkarte für Flüchtlinge in Karlsruhe und Baden-Württemberg will man nun gezielt dagegen vorgehen. Außerdem bedeutet die Karte eine echte Entlastung für den Verwaltungsapparat. Im Prinzip sieht die Karte aus wie jede andere Debitkarte, die es bei Sparkassen und anderen Kreditinstituten gibt. Die ersten Karten werden im Januar an die Flüchtlinge in den Aufnahmeeinrichtungen ausgegeben. Sie können dann ganz normal damit in Geschäfte gehen und bezahlen. In einigen Supermärkten und Drogerieketten kann damit auch direkt an der Kasse Geld abgehoben werden. An den Geldautomaten wird eine Gebühr von 0,65 Euro pro Abhebung erhoben.

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Ausgenommen vom Funktionsumfang der Karten ist der sogenannte Transfer ins Ausland. Demnach bleibt das Geld in Deutschland. Pro Monat kann jeder Berechtigte nur 50 Euro von der Karte abheben. Die neuen Geldkarten sind nicht unumstritten, der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg etwa lehnt sie ab. Denn dass ein Großteil der Geldleistungen ins Ausland transferiert werde, sei nur ein Verdacht und keine belegbare Tatsache. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Testphase in diesem Jahr entwickelt und wie gut die neuen Geldkarten für die Flüchtlinge in Karlsruhe funktionieren.