Teure Energiepreise: Karlsruher Raffinerie MiRO in der Krise

Öl Raffinerie Betrieb
Symbolbild © istockphoto/AEKKARAT DOUNGMANEERATTANA

Das letzte Jahr war für Deutschlands Nummer-1-Raffinerie ein stetiges Auf und Ab. MiRo befindet sich in der Krise.

2021 machte die Mineralölraffinerie zum ersten Mal seit Bestehen Verluste. Das Unternehmen hat für die gesamte Region eine große Bedeutung. So ist herauszufinden, wie es MiRO im letzten Jahr ergangen ist und wie der aktuelle Stand ist.

MiRO in der Krise – offizielle Stellungnahme

Der Chef der MiRO, Andreas Krobjilowski, zog 2022 ein gemischtes Fazit. Er habe in diesem Zusammenhang Verständnis für die Forderung nach einem Solidarbeitrag der Öl-Raffinerien. Laut seiner Meinung sei die Umsetzung in Deutschland aber mangelhaft. Man müsse selbst in die Zukunft und in eine höhere Nachhaltigkeit investieren. Wenn die EU dann einen Solidarbeitrag beschließt und durchsetzt, gehen diese Gelder verloren.

Viele Raffinerien traf der Ukraine-Krieg nahezu unvorbereitet, so auch die Karlsruher Raffinerie MiRO. Speziell bei diesem Unternehmen gab es gewisse Hürden zu überwinden. In diesem Zusammenhang spricht der Chef von Unwägbarkeiten, die auf die Deutschlandtochter des Rosneft-Konzerns aus Russland zurückgehen. Der Wechsel kam erst im September. Der Bund übernahm die Treuhandverwaltung für die deutsche Rosneft. Seit diesem Zeitpunkt stellt auch Krobjilowski eine deutliche Entspannung fest.

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Probleme in der Lieferketten – Preisexplosionen

Ein weiteres Problem seien Krobjilowski zufolge die explodierenden Preise für Hilfsstoffe und Chemikalien. Zum Teil musste er 20-mal so viel für Standardchemikalien wie Salzsäure ausgeben. Andere Stoffe waren überhaupt nicht zu bekommen. Man befindet sich wie viele andere Konzerne in einer Zeit stetiger Herausforderungen. Krobjilowski war aber zufrieden, dass er auf einem Empfang in der Kantine des Betriebs sprechen konnte, der corona-bedingt in den letzten Jahren immer wieder ausfiel.

Technische Probleme, aber hohe Sicherheit

Die Ölraffinerie legt besonders hohen Wert auf Sicherheit im Arbeitsumfeld. So soll es bei drei Millionen Arbeitsstunden nur zu einem einzigen meldepflichtigen Fall gekommen sein. Dafür gab es im technischen Bereich einige Probleme, wie zum Beispiel der Stillstand der Hydrocracker-Anlage. Außerdem sah man sich gezwungen, über Weihnachten einzelne Destillationsanlagen aus dem Betrieb zu nehmen. Den Gesellschaftern von MiRO ginge es aber um einen wirtschaftlich festen Stand in Karlsruhe und Umgebung. So investierte man Hunderte Millionen für eine bessere Energieeffizienz und Ausbeute bei der Produktion.