Trotz Klimazielen: Bäume in Karlsruher Stadtgebiet werden gefällt

Ein Gartenbauarbeiter sitzt in der Krone eines Baumes und führt Baumfällarbeiten durch. Er schneidet Äste ab. Er trägt einen orangefarbenen Helm und orangefarbene Hosen. In der Karlsruher Innenstadt müssen Bäume weichen.
Symbolbild © istockphoto/Jurkos

Im Karlsruher Stadtgebiet sorgt die Fällung von Bäumen für Empörung. Viele Menschen fragen sich, wie sich das mit dem Klimaschutz und einem grünen Stadtbild vereinbaren lässt.

Die Maßnahmen stoßen auf Kritik, denn gerade in heißen Städten sind grüne Oasen unverzichtbar. Viele Bürger zeigen sich entsetzt über die zahlreichen Bäume, die Karlsruhe jetzt in seinem Stadtgebiet fällen lässt.

Empörung in der Innenstadt: Bürger fragen nach dem Klimaschutz

In Karlsruhe stehen ab Ende Oktober 2025 wieder Motorsägen, Bagger und Arbeitstrupps bereit. Denn rund 1.200 Bäume auf städtischen Flächen sollen bis Ende Februar 2026 gefällt werden. Ein Schritt, der Naturliebhabern schwer im Magen liegt, aber aus Sicht der Stadt anscheinend unumgänglich ist. Der Großteil der Fällungen ist nämlich auf die anhaltenden Trockenperioden der vergangenen Jahre zurückzuführen. Eine große Menge Bäume im Karlsruher Stadtgebiet ist dadurch leider stark geschwächt. Ihre Stand- und Bruchsicherheit ist somit nicht mehr gewährleistet. Um das Risiko für Passanten und Gebäude zu minimieren, markiert das Gartenbauamt die zu fällenden Bäume mit einem gelben „F“. Wer aber einen gelben Punkt an einem Baum sieht, muss nicht um ihn bangen: Diese sogenannten Schadbäume wird man weiterhin pflegen und so lange wie möglich erhalten.

Trotzdem ziehen sich die Arbeiten durch das gesamte Karlsruher Stadtgebiet und betreffen sowohl Bäume an Straßen als auch auf Parkplätzen. Wer genau hinschaut, sieht schon jetzt: Baufelder werden geräumt, Äste abgeschnitten, dicke Stämme zersägt. Für viele Bürger ist es ein Anblick, der schmerzt. „Muss das denn wirklich sein?“ wird man wohl immer häufiger hören, wenn die Maschinen Ende des Monats anfangen, durch die Straßen zu knattern.

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Knatternde Maschinen im Dauereinsatz: Vom Abschied alter Bäume

Erst vor Kurzem machte die Fällung von Platanen in der Kaiserstraße Schlagzeilen. Baumschützer hatten 2023 sogar in den Bäumen kampiert, um den Erhalt der alten Bäume zu erzwingen. Doch die Verantwortlichen machten damals klar, dass Standort, Wurzelbereich und Krankheit der Bäume einen Erhalt unmöglich machten. Jetzt pflanzt man neue, hitzeresistente Bäume – umrahmt von Beeten und Grünflächen, die das Karlsruher Stadtgebiet in den kommenden Jahren lebendiger und nachhaltiger machen sollen.

So schmerzlich der Verlust alter Bäume auch ist, die Stadt betont: Der Schutz der Menschen, Sicherheit und die langfristige Gesundheit des Baumbestands stehen im Vordergrund. In den kommenden Monaten wird Karlsruhe eine Mischung aus Abschied und Neubeginn erleben – von gefällten Stämmen bis zu jungen, widerstandsfähigen Bäumen, die hoffentlich die Herzen der Stadtbewohner genauso berühren wie die alten Platanen einst.