Trotz Krise: Karlsruhe plant Großevent – 120 Millionen Euro Kosten

Ein riesiges Veranstaltungsgelände wird aufgebaut. Dafür ist ein offizieller Platz gesperrt. In Karlsruhe findet ein teures Großevent statt, das Millionen kostet.
Symbolbild © imago/NurPhoto

Die Kosten sind hoch und reißen ein tiefes Loch in die Haushaltskasse. Trotzdem hält Karlsruhe an seinem Plan für dieses Großevent fest. Schließlich handelt es sich dabei um ein internationales Highlight.

Inmitten von Sparzwang und politischen Risiken versucht die Fächerstadt nun, ein Projekt im Wert von 120 Millionen Euro zu stemmen. Kritiker bezweifeln, dass das gelingen kann. Dennoch setzt Karlsruhe weiterhin auf das Großevent.

Es ist eine große Ehre für die Stadt, aber die Kasse ist leer

Es handelt sich bei dem hochkarätigen Event um ein riesiges Sportereignis, das alle vier Jahre stattfindet: die World Games. Diese rücken vor allem innovative sowie weniger bekannte Sportarten in den Mittelpunkt, die bei den “normalen” Olympischen Spielen oft zu kurz kommen. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1981 bieten die World Games Sportlern aus aller Welt eine Plattform, um Disziplinen zu präsentieren, die sowohl Technik als auch Teamgeist fordern. Dieses Jahr findet das Großevent in Chengdu, China, statt, während Karlsruhe die 13. Ausgabe für den 19. bis 29. Juli 2029 plant. Doch was für Sportarten trägt man bei den World Games eigentlich aus?

Da wäre zum Beispiel Korfball zu nennen. Dies ist ein Mannschaftssport, der auf Taktik und Zusammenarbeit baut und in dem Männer und Frauen gemeinsam um den Sieg kämpfen. Ein weiterer innovativer Wettbewerb ist Fistball, wobei die Spieler harte Bälle mit viel Schnelligkeit und Präzision schlagen – eine spannende Alternative zu herkömmlichen Ballsportarten. Karlsruhe plant das Großevent übrigens schon zum zweiten Mal. Schon 1989 war die Stadt nämlich Austragungsort.

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Hier rücken sehr ungewöhnliche Sportarten ins Rampenlicht

Die Entscheidung, das Event wieder in der Fächerstadt auszutragen, bringt Prestige mit sich – fällt jedoch in eine Zeit, in der man in einer tiefen Finanzkrise steckt. Hohe Sozialausgaben, sinkende Einnahmen und massive Investitionen in die Infrastruktur belasten das städtische Budget schwer. Allein die rund 600 neuen Baustellen in Karlsruhe zeigen, wie angespannt die finanzielle Lage ist.

Ein Rückzieher von den World Games wäre zwar theoretisch möglich, hätte jedoch erhebliche Konsequenzen. Bereits getätigte Investitionen würden verloren gehen und der internationale Ruf der Stadt stünde auf dem Spiel. Kurzfristig könnte man Einsparungen erzielen, doch langfristig käme es zu Einbußen beim Tourismus, Sponsoring und internationaler Aufmerksamkeit. Karlsruhe steht somit vor einem Balanceakt zwischen Haushaltsdisziplin und dem Streben nach internationalem Glanz. Wir glauben fest daran, dass das Event trotz der großen Herausforderungen ein großer Erfolg wird.