“Überall”: Bürger laufen Sturm gegen XL-Windpark bei Karlsruhe

Autos fahren auf einer Straße. Im Hintergrund stehen mehrere Windräder, die aus der Kraft des Windes Strom erzeugen. Die Nutzung regenerativer Energien wird immer beliebter.
Symbolbild © imago/BildFunkMV

Die Energiewende ist in vollem Gange und die Region Karlsruhe zieht mit. Das bedeutet deutlich mehr Windkraftanlagen in den nächsten Jahren. Einige Gemeinden trifft es besonders hart. Jetzt wehren sich Bürger gegen einen XL-Windpark.

Erneuerbare Energien, die ökologisch nachhaltig sind, liegen nicht nur im Trend, sie sind die Zukunft. Deshalb sind große Solar- und Windparks in Planung. So weit, so gut. Doch nun regt sich Widerstand in der Bevölkerung, denn kaum jemand möchte die riesigen Windräder in seiner Nachbarschaft sehen.

“Umzingelt”: Bürger laufen Sturm gegen XL-Windpark bei Karlsruhe

Besonders hart trifft es eine Gemeinde, die von den geplanten Windrädern quasi umzingelt ist. Viele Bürger befürchten eine Einschränkung ihrer eigenen Lebensqualität, wenn sie in unmittelbarer Nähe der Windräder wohnen. Deshalb gibt es hier schon lange Diskussionen. Es ist nicht einfach, einen Konsens zwischen der Bevölkerung, den Energiebetreibern und dem vorliegenden Plan zu finden. Schließlich hat jeder seine eigene Sichtweise und auch seine Befindlichkeiten.

Enorme Belastung der Gemeinde: Windräder nicht zumutbar

Die Menschen haben ihre Bedenken. Sie fürchten sich zum Beispiel vor den Vibrationen, die von den Windrädern ausgehen sollen. Mögliche Langzeitschäden kann das Umweltbundesamt bisher nicht bestätigen. Dazu fehlen validierte Langzeitstudien. Auf jeden Fall gelten aber Mindestabstände der Windkraftanlagen von den Gemeinden – was jedoch für die wenigsten ein Trost ist. Der Landkreis Karlsruhe hat mit dem Zweckverband Karlsbad Großes vor. Es geht um die Planung künftiger Windkraftanlagen. Doch nicht nur in der Bevölkerung regt sich Widerstand, auch die Stadt Karlsbad selbst will sich gegen die Pläne wehren. Zudem sollen nun weitere Windräder auf dem Gebiet einer Gemeinde entstehen, die es ohnehin schon seit vielen Jahren schwer hat.

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Die Rede ist von Mutschelbach, einem Ort, der schon durch den Verkehrslärm der nahen A8 belastet ist. Jetzt kommen noch die Windräder dazu. In der Nachbargemeinde Remchingen erfolgt bereit die Umsetzung eines Windkraftprojekts. Kämen nun im Bereich Rappenbusch in Mutschelbach weitere Windräder hinzu, würde man sich regelrecht “umzingelt” fühlen. Dies sei für die Bürger nicht mehr zumutbar. Mit dem Windpark Remchingen sollen knapp 20.000 Haushalte in der gesamten Region nachhaltig mit Energie versorgt werden. Die drei Windkraftanlagen sollen eine Gesamtleistung von rund 20 Megawatt erreichen.