Verboten: Bei Karlsruhe werden die Zäune von Bürgern abgerissen

Ein großer Bagger steht auf einer Rasenfläche vor einem Zaun und beginnt mit seiner Schaufel, den Zaun nieder zu reißen. Vor dem Zaun liegt bereits erste Abfälle aus Holz und Schutt.
Symbolbild

Es gilt ein Verbot. Bei Karlsruhe werden die Zäune von Bürgern abgerissen. Viele Bürger sind darüber verärgert und gleichzeitig verängstigt, sodass sie nun einen letzten Schritt wagen.

Dunkle Wolken verfinstern den sonst so blauen Himmel. Bei Karlsruhe werden aufgrund eines Verbots die Zäune von Bürgern abgerissen. Viele Bürger wollen und können das nicht akzeptieren, sodass sie jetzt zu einem letzten Mittel greifen.

Schaffung eines einheitlichen Ortsbildes stößt häufig auf Unverständnis

Ein eigenes Häuschen mit Garten ist der Traum vieler Menschen. Die meisten erhoffen sich, auf ihrem Grundstück machen zu können, was ihnen gefällt. Das Ganze hat jedoch einen kleinen aber feinen Haken. Das Eigentum begründet zwar die rechtliche Sachherrschaft über das Haus und auch den Garten, allerdings ist nur das erlaubt, was nicht den allgemeingültigen Gesetzen widerspricht. Somit hat jeder Bürger sich vor den Planungen zum Hausbau und Einrichten des Gartens zu erkundigen, was die jeweilige Stadt oder Gemeinde für Vorgaben dazu festlegt. Häufig zielen diese Vorgaben der Kommunen darauf ab, ein einheitliches Ortsbild zu schaffen. Immer wieder stoßen diese Vorgaben allerdings auch auf Unverständnis bei den betroffenen Bürgern.

Erfolg der Petition bleibt abzuwarten

In der etwa 65 km von Karlsruhe entfernt liegenden Stadt Gernsbach ist der Unmut der Bürger über genau so eine Vorgabe besonders groß. Viele der in Gernsbach lebenden Bürger haben ihr Grundstück mit Gartenzäunen, Hecken, Natursteinmauern oder Sichtschutzwänden versehen, um die eigenen Haustiere zu schützen oder sich selbst vor neugierigen Blicken abzuschirmen. 2022 hat bereits der Stadtrat der im Kreis Rastatt liegenden Stadt Gernsbach festgelegt, dass entsprechende Zäune und Einfriedungen lediglich 1,50 m und, wenn diese blickdicht sind, sogar nur 1 m hoch zu sein haben. Nur wenige Zäune und Einfriedungen in Gernsbach erfüllen diese Vorgaben, sodass die Stadt nun die betroffenen Bürger angeschrieben und zum Abriss oder Rückbau aufgefordert hat.

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Dieses Schreiben hat die Bürger derart schockiert, dass sie am 19.01.2025 eine Petition auf den Weg gebracht haben. Mit diesem förmlich verfassten Ersuchen fordern sie von der Stadt Gernsbach die Rücknahme dieser Aufforderung. Außerdem fordern sie zusätzlich die Änderung der für diese Maßnahmen zugrunde liegenden Satzung “Örtliche Bauvorschriften zu Einfriedungen”. Insgesamt 459 Bürger haben diese Petition unterschrieben und die Verantwortlichen haben sie beim Stadtrat der Stadt Gernsbach eingereicht. Es bleibt den betroffenen Bürgern nur, abzuwarten, wie die Stadt mit dieser Petition und der Forderung seiner Bürger umgeht.