Verwahrlost: Mehr leere Geschäfte in der Karlsruher Innenstadt

Die Kaiserstraße in Karlsruhe
© Thomas Riedel

Karlsruhe hat ein trauriges Schicksal. Die Stadt verwahrlost immer mehr. Wie viele andere Innenstädte auch.

Die östliche Kaiserstraße gehört zum Herzen von Karlsruhe. Doch dort gibt es immer mehr Leerstände. Die Stadt muss etwas dagegen tun. Pläne gibt es bereits. Doch diese sind nicht so leicht umzusetzen.

Leere Geschäfte, weniger Passanten

Diesen Eindruck gewinnt man in der östlichen Kaiserstraße. Denn dort sind viel weniger Menschen unterwegs als im Rest der Fußgängerzone.

Dies hat einen Grund. Denn dort gibt es kaum noch Geschäfte. Die Straße ist von leeren Ladenlokalen gesäumt. Die Schaufenster sind leer. Mehr als Zettel mit „Ladenlokal zu vermieten“ ist dort nicht zu sehen.

Geschäftsräume gibt es also reichlich. Zumindest in der östlichen Kaiserstraße. In anderen Teilen der Fußgängerzone sieht es etwas anderes aus.

ECE-Center beeinflusst den Betrieb in der östlichen Kaiserstraße

Die gähnende Leere in der Innenstadt kommt nicht völlig überraschend. Denn in Karlsruhe gibt es ein großes Einkaufszentrum, das ECE-Center.

Viele gehen dorthin shoppen und nicht mehr in die Innenstadt. Außerdem sind viele Geschäfte in das große Center umgezogen. Nun hat sich der Betrieb aus der Innenstadt von Karlsruhe verlagert.

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Sehr zum Nachteil für die östliche Kaiserstraße.

Es besteht ein zunehmender Trading-Down-Effekt

Dies bedeutet, das Angebot verkleinert sich, Kunden bleiben aus. Daraus resultieren immer mehr Leerstände. Zudem dominieren Imbissbuden und Handyläden die einst so beliebte Einkaufsstraße.

Auch die oberirdische Haltestelle ist in den letzten Jahren weggefallen. Dies verringert den Durchlaufverkehr noch mal.

Die Straße soll jedoch wieder attraktiver gemacht werden. Und zwar bis zum Jahr 2030. Gewisse Läden werden somit ausgeschlossen. Es wird keine Nutzungen im Niedrigpreis-Segment, Glücksspiel oder Rotlicht geben. Das scheint umsetzbar. Denn die Stadt hat sich ein Vorkaufsrecht gesichert. Bedeutet, sie entscheidet mit, wer die frei werdenden Ladenflächen und Räume in den oberen Etagen kauf.

Trotzdem: Am Ende entscheiden die Hauseigentümer. Und diese möchten vorwiegend Geld verdienen. Vermieten Sie also an kurzfristige Geschäftsmodelle wie Teststationen oder an den nächsten Schnellimbiss, ist auch die Stadt dagegen machtlos.