Wahnsinn: Alte Faschings-Tradition bei Karlsruhe steht vorm Aus

Zahlreiche bunt gekleidete Männer und Frauen stehen in ihren Kostümen auf der Straße, um Fasching zu feiern. Sie stehen für eine Faschingstradition vor einer Bühne in der Innenstadt und feiern das Event.
Symbolbild © imago/ ZUMA Press Wire

Bald für immer vorbei: Jetzt steht eine sehr beliebte Faschings-Tradition in Baden-Württemberg vorm Aus. Der Grund ist für viele sicherlich unerwartet, doch extrem wichtig.

Eine beliebte Faschings-Tradition könnte jetzt aus Kostengründen vorm Aus stehen. Der Inhaber der Location kann sich bislang keine Lösung für die Situation vorstellen.

Es ist zu gefährlich: Jetzt muss er schließen

Seit dem Jahr 2019 feiern Faschings-Fans aus Gaggenau-Hörden die Fastnacht schon im historischen Ochsenkeller der Stadt. Denn in diesem Jahr haben Ulrike und Dirk Rabe gemeinsam mit Alice und Bastian Sauter den 1995 restaurierten Gewölbekeller zu einer der beliebtesten Veranstaltungslocations des Ortes gemacht. Während es vor einigen Jahren noch mehrere Partylocations in der Stadt gab, sind heute nur noch zwei übrig. Eine davon ist der Ochsenkeller unter der Leitung von Sauter. Doch diese Location und die dazugehörige Faschings-Tradition stehen jetzt vorm Aus.

Grund dafür ist keinesfalls die mangelnde Nachfrage. Stattdessen erfüllt der etwa 80 Quadratmeter große Raum die Brandvorschriften der Stadt nicht. Nachdem die Stadt Gaggenau bereits im November 2024 ein Sicherheitskonzept von Sauter verlangt hatte, steht jetzt fest, dass die Location einen zweiten Rettungsweg benötigt. Bei der Forderung bezieht sich die Stadtverwaltung auf den Paragrafen 15 Absatz 3 der Landesverordnung. Bislang wissen die Verantwortlichen nicht, wie sie diesen schaffen könnten. Immerhin steht das Gebäude unter Denkmalschutz, und ein Umbau geht mit extrem hohen Kosten einher.

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Keine Lösung in Sicht: viel zu teuer

All die Bemühungen, die sich die Betreiber des Kellers in Sachen Sicherheit in der Vergangenheit gegeben haben, scheinen nicht auszureichen. So haben Sauter und Rabe bereits mehrere Feuerlöscher und Löschdecken angeschafft. Zudem sind alle Dekorationen im Gewölbe feuerfest und auch das nötige Sicherheitspersonal ist bei den Veranstaltungen stets vor Ort. Bastian Sauter kann sich einen Umbau der Location Medienberichten zufolge sogar vorstellen, doch die Kosten dafür kann er nicht alleine tragen.

Er geht für den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes von einem Betrag bis zu 30.000 Euro aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Pächter den Maßnahmen zustimmen müsste. Ein Investor ist nicht in Sicht, weshalb die Faschings-Tradition für die Menschen in Gaggenau-Hörden scheinbar wirklich vor dem Aus steht. Der Oberbürgermeister Michael Pfeiffer hat noch kein Betriebsverbot ausgesprochen, doch die Zukunft bleibt ohne Umbau ungewiss. Der Oberbürgermeister möchte das Restrisiko für einen Unfall nicht tragen, beteuert jedoch, dass er die Betreiber unterstützt, wenn sie ihre Feiern in eine andere Location verlegen möchten.