Der Sommer ist da – und mit ihm die Badesaison. Doch wer in diesem beliebten Karlsruher Badesee planschen möchte, könnte stutzen. Der See hat jetzt nämlich eine ziemlich schlechte Bewertung erhalten.
Jeden Tag wird es wärmer, und viele zieht es ins kühle Nass. Da steuern viele Familien direkt den folgenden beliebten Karlsruher Badesee an. Aber wenn man einen Blick auf die Badegewässerkarte wirft, könnte einem die Badelust vergehen.
Damit ist er der einzige See im Südwesten, der durchfällt
Während alle anderen Badeseen im Raum Karlsruhe mit “gut” oder sogar “ausgezeichnet” bewertet werden, fällt ein besonders beliebter See aus der Reihe. Auf der offiziellen Badegewässerkarte bekommt er gerade mal ein “ausreichend”. Damit ist er nach der aktuellen Einstufung des Landesgesundheitsamts der Einzige in der Region, der nur ein “Gelb” bekommt. Im Vergleich mit benachbarten Seen wie dem Stafforter Baggersee oder dem Baggersee Untergrombach fällt die schlechte Bewertung besonders auf. Der Eggensteiner See ist als einziger nur mit “ausreichend” bewertet. Ist es somit gefährlich, hier baden zu gehen?
Tatsächlich war der beliebte Karlsruher Badesee schon 2021 mehrfach negativ aufgefallen. Damals musste das Gesundheitsamt den Badebetrieb sogar vorübergehend untersagen – ein drastischer Schritt, den man sich bei hochsommerlichen Temperaturen ungern vorstellen mag. Auch in den Folgejahren hat man engmaschige Untersuchungen durchgeführt. Zur Information: Das Landesgesundheitsamt untersucht unsere Badeseen in der Regel monatlich von Mai bis September, teils bei Auffälligkeiten auch alle zwei Wochen. Proben werden vor allem im Flachwasserbereich entnommen – also genau dort, wo Kinder und Familien am liebsten ins Wasser gehen. Und hier schneidet der Eggensteiner See aus der Region am schlechtesten ab. Glücklicherweise gibt es in ganz Baden-Württemberg keinen mit “rot” bewerteten See.
Fäkale Verunreinigungen: Deshalb landete der See auf Gelb
Für Stammgäste ist das enttäuschend, wenn der “eigene” See so schlecht dasteht. Entscheidend sind dabei zwei Keime: Escherichia coli (E. coli) und intestinale Enterokokken. Sie deuten auf fäkale Verunreinigungen hin – etwa durch Vögel, Wildtiere oder fehlende Wasserzirkulation. Auch Trübung, pH-Wert, Temperatur oder Sauerstoffgehalt fließen in die Beurteilung ein. Die Gesamtbewertung basiert nicht nur auf aktuellen Messwerten, sondern berücksichtigt die letzten vier Jahre. Und genau das wird dem beliebten Karlsruher Badesee aktuell zum Verhängnis. Sollte man diesen See also besser meiden?
Tatsache ist: Nein. Die erste mikrobiologische Untersuchung vom 19. Mai 2025 verlief unauffällig. Auch in den Jahren 2022 und 2023 zeigte sich kein kritischer Wert. Die schlechte Bewertung bezieht sich also ausschließlich auf die Vergangenheit – konkret auf die Auffälligkeiten aus dem Jahr 2021. Laut Gesundheitsamt kann eine einzelne gute Saison die Gesamtnote nicht sofort heben, da man immer einen Vierjahreszeitraum betrachte.
Wer sich also vom “ausreichend” auf der Karte abschrecken lässt, tut dem Baggersee in Eggenstein womöglich Unrecht. Zwar war er 2021 problematisch, doch seither zeigt er eine positive Entwicklung. Im Vergleich zu vielen anderen deutschen Badeseen, steht hier dem Badespaß nichts im Weg.