Mehr als 100 Mitarbeiter müssen gehen: Eine bekannte Firma aus Karlsruhe kündigt jetzt eine heftige Entlassungswelle an. Die Gründer gehen mit ihren Beweggründen offen um.
Eine bekannte Firma aus Karlsruhe kündigt eine große Entlassungswelle an. Dabei geht es dem Unternehmen finanziell überhaupt nicht schlecht.
Krise: Sie passen sich der Situation an
Deutschland steckt in der Krise und das bekommen sowohl Unternehmen jeder Größe als auch Verbraucher seit Monaten zu spüren. Während die Bürger sich aufgrund der massiv gestiegenen Kosten in nahezu allen Lebensbereichen kaum noch Luxusgegenstände leisten, kämpfen Betriebe mit zurückgehenden Umsätzen. In Zeiten wie diesen halten sich die Deutschen dabei offenbar auch beim Kauf teurer Uhren zurück. Denn eine Firma aus Karlsruhe, die sich genau darauf spezialisiert hat, kündigt jetzt eine heftige Entlassungswelle an.
Dabei handelt es sich um das 2003 gegründete Unternehmen Chrono24, welches eine der größten Plattformen für Luxusuhren bereitstellt. Mittlerweile finden Verbraucher hier mehr als 500.000 verschiedene Uhren von über 35.000 professionellen Händlern. Das Konzept der Gründer kam in den letzten zehn Jahren so gut bei den Deutschen an, dass die Firma schneller als gedacht wuchs und einige Finanzierungsrunden mit Investoren durchlief. Für so große Pläne brauchte der aktuelle CEO Carsten Keller auch viele Mitarbeiter. Doch jetzt befindet sich auch der Uhrenmarkt laut Chrono24 in einer Krise. Die Umsatzzahlen sind 2024 offenbar eingebrochen und so möchten die Verantwortlichen sich den neuen Marktbedingungen anpassen. Die Folge: Sie lassen einen Großteil ihrer Mitarbeiter gehen.
Sie wollen die Kündigungen fair gestalten
Die Firma aus Karlsruhe kündigt in diesem Rahmen eine Umstrukturierung inklusive Entlassungswelle an. Tatsächlich ist es schon das zweite Mal in drei Jahren. Denn auch im Jahr 2023 ließ der Konzern über 60 Mitarbeiter gehen, um sich neu auszurichten. Insgesamt soll dieses Mal jeder vierte Angestellte das Haus verlassen. Konkret bedeutet das für 110 Mitarbeiter, dass sie sich neue Stellen suchen müssen. 75 Stellen fallen allein in Karlsruhe weg, international sind es 40 weitere.
Sorgen um eine Insolvenz muss sich jedoch niemand machen. Immerhin verzeichnet der Konzern Medienberichten zufolge immer noch jährliche Verkäufe von knapp einer Milliarde Euro und streicht dafür um die 6,5 Prozent Provision ein. Deshalb kann Chrono24 es sich jetzt auch leisten, den betroffenen Mitarbeitern ein faires Angebot zu unterbreiten. So sollen die anstehenden Kündigungen durch Abfindungspakete möglichst sozial verträglich gestaltet werden.