Für viele Wochen ging hier gar nichts. Doch jetzt fahren die Züge wieder, weil die Karlsruher Großbaustelle endlich fertig geworden ist. Pendler atmen auf.
Da kommt Freude auf. Denn wochenlang war hier Geduld gefragt – doch jetzt ist Schluss. Glücklicherweise sind die Bauarbeiten planmäßig beendet, sodass die Züge wieder fahren.
Nach wochenlangem Stillstand rollt der Verkehr wieder wie gewohnt
Umleitungen, Ausfälle und die ewig langen Fahrzeiten haben jetzt ein Ende. Die Schnellbahnstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart ist seit heute (Freitagabend, 21 Uhr) wieder vollständig befahrbar. Die Deutsche Bahn hat die Sanierung des Freudensteintunnels bei Knittlingen wie geplant beendet. Damit fahren die Züge wieder ohne Einschränkungen. Endlich, muss man dazusagen. Schließlich war die Strecke seit Ostern für knapp sieben Wochen komplett gesperrt gewesen.
In dieser Zeit mussten sich zehntausende Reisende auf längere Fahrzeiten und Zugausfälle einstellen. ICE aus Städten wie Berlin, Hamburg oder Dortmund benötigten Richtung Stuttgart bis zu 40 Minuten länger. Auch im Nah- und Güterverkehr kam es zu Umleitungen, einzelne Verbindungen fielen ganz aus. Trotzdem hielt sich der Ärger in Grenzen: Der Fahrgastverband Pro Bahn verzeichnete keine Beschwerden zur Sperrung. Eine Bahnsprecherin lobte das Ersatzkonzept – es habe funktioniert.
Baugefahr im Untergrund: Sanierung war unausweichlich
Der Grund für die lange Sperrung: Risse in der Tunnelschale. Der knapp sieben Kilometer lange Freudensteintunnel führt durch Anhydrit-haltiges Gestein, das sich bei Wassereintritt ausdehnt und dadurch den Bau beschädigen kann. Zur Sicherung musste man unter anderem Drahtnetze an der Tunneldecke auf einer Länge von 1.000 Metern anbringen. Die Baukosten beliefen sich dabei auf rund 7,5 Millionen Euro. Doch am Ende zählt vor allem: Die Züge fahren wieder.
Mit dem Abschluss der Bauarbeiten stehen die direkten ICE-Verbindungen zwischen Stuttgart und dem Frankfurter Flughafen wieder zur Verfügung – und das mit der gewohnten Fahrzeit von einer Stunde und 17 Minuten. Damit ist die Schnellbahnstrecke, eine der wichtigsten Achsen im Südwesten Deutschlands, wieder komplett in Betrieb – pünktlich und runderneuert.