Fridays for Future plant vermutlich eine Besetzung gegen den Bau einer zweiten Karlsruher Rheinbrücke. Das Geld dafür soll lieber in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt fließen. Deshalb will die Organisation ein Waldstück im Bereich der geplanten Trasse besetzen.
Für den 6. Mai ist ein Protestcamp geplant. Die Forderung ist klar: Karlsruhe braucht keine zweite Rheinbrücke, sondern mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr. Deshalb besetzen Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future und der Bewegung “eine reicht!” ein Waldstück in der Nähe der geplanten Trasse.
Zweite Karlsruher Rheinbrücke nicht notwendig
Tatsächlich laufen die Planungen für eine zweite Rheinbrücke in Karlsruhe schon längere Zeit. Doch die Bewegung Fridays for Future hat etwas dagegen. Gemeinsam mit “eine reicht! wollen sie nun mit einer Besetzung ein Zeichen setzen. Die Planungen seien nicht mehr zeitgemäß. Grundsätzlich würden Brücken und zusätzliche Straßen wohl nur eine kurzfristige Entlastung für den Straßenverkehr bringen. Zudem würde sich das erhöhte Verkehrsaufkommen und die Staus vor allem in andere Bereiche der Stadt verlagern.
Viel sinnvoller sei ein gezielter Ausbau von Bus- und Bahnlinien, so die Aktivisten von Fridays for Future. Dabei müssten auch die Bahnverbindungen zuverlässiger getaktet werden. Ältere Verkehrsprognosen für 2025 gehen noch von 100.000 Fahrzeugen pro Tag über den Rhein aus. Heute sind es wohl nur noch 70.000 Fahrzeuge, Tendenz weiter fallend. Gründe dafür sind z.B. in der zunehmenden Nutzung von Heimarbeitsplätzen zu suchen.
Planungen in Prüfung: Zweite Rheinbrücke in Karlsruhe
Die Planungen für die zweite Rheinbrücke sind im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten. Dieser wird vom Bundesverkehrsministerium noch einmal gründlich auf den Prüfstand gestellt. Es ist also durchaus möglich, dass die Bauvorhaben noch gestrichen werden. Dafür wollen Fridays for Future und “eine reicht!” jetzt aktiv werden und ihrer Forderung noch einmal Nachdruck verleihen. Am sechsten Mai werden sie ein Protestcamp in der Nähe der geplanten Trasse errichten. Ab zwölf Uhr wollen sie das Gelände symbolisch besetzen und die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch bieten.