Hunderte bis Tausende Urlauber müssen nun kurz vor den Weihnachtsferien stark sein, denn ein großer Reiseveranstalter ist insolvent und hinterlässt eine große Lücke. Heftige Probleme zwangen das Unternehmen leider dazu.
Auch im Winter möchten Millionen Deutsche verreisen und das natürlich vor allem an warme Orte am Mittelmeer. Diese Urlauber könnten nun bitter enttäuscht sein, denn ein bekannter Reiseveranstalter ist insolvent und kann so nicht mehr für sein Angebot und Zuverlässigkeit garantieren.
Zwischen Hoffnung und Rückschlag ist We-Flytour am Scheideweg der Unternehmensgeschichte
Im September 2023 begann We-Flytour aus Heilbronn mit hohen Erwartungen seinen Weg in der Tourismusbranche. Zu den ganz großen Anbietern wollte man aufschließen. Mit einem klaren Fokus auf Reisen in die Türkei, einem der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, schien der junge Anbieter ein vielversprechendes Konzept zu verfolgen. Traumhafte Strände und kulturelle Schätze wie Side oder Kappadokien lockten eine treue Kundschaft. Schon nach einem Jahr schienen sich dabei auch erste Erfolge abzuzeichnen, doch die Reise endete abrupt. Denn am 25. November 2024 meldete We-Flytour die zuvor angekündigte Insolvenz an.
Etwa 1.500 Urlauber in der Türkei und Ägypten sind von der Zahlungsunfähigkeit direkt betroffen. Außerdem kommen dramatischer Weise viele weitere Kunden mit stornierten Buchungen dazu. Der Grund für die Zahlungsunfähigkeit lag in einem Wechsel des Zahlungsdienstleisters, wobei es We-Flytour nicht gelang, innerhalb von zwei Monaten die Integration des neuen Anbieters abzuschließen. In dieser Zeit konnte We-Flytour seinen Betrieb nur eingeschränkt fortsetzen. Vertrauensverluste bei wichtigen Vertriebspartnern und gravierende Liquiditätsprobleme führten schließlich zur Zahlungsunfähigkeit.
Chancen und Herausforderungen in der Krise: Für die Kunden ist noch nicht alles verloren
Eine Gute Nachricht für Reisende gibt es aber zum Glück trotzdem. Betroffene, die bei We-Flytour gebucht haben, können trotz der Insolvenz auf den Schutz des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRFS) zählen, der Rückreisen sowie die Erstattung gezahlter Beträge garantiert. Solche Absicherungen stärken das Vertrauen in die Branche, doch die Insolvenz zeigt die Schwächen junger Anbieter im Wettbewerb mit etablierten Namen wie TUI oder DER Touristik.
Bereits 2024 sorgte die Insolvenz von FTI für Unruhe. We-Flytour, weniger erfahren, scheiterte an vergleichbaren Herausforderungen – trotz eines boomenden Reisemarkts mit 80 Milliarden Euro Umsatz. Experten betonen dabei, dass Start-ups mehr auf Krisenmanagement und zuverlässige Partner setzen sollten, da Ausfälle wie bei Zahlungsdienstleistern gravierende Folgen haben. Dennoch bleibt die Türkei ein Erfolgsgarant und könnte neuen Anbietern langfristig Chancen eröffnen. Ob sich We-Flytour aber wieder erholt und einen Neustart mit Türkeiflügen versucht, ist eher zweifelhaft.