230 km/h: Neue Superzüge kommen nach Deutschland – schneller

Ein moderner Zug wartet auf einem Gleis in einem Bahnhof. Die Zughalle hat eine graue Decke. Der ICE steht und fährt nicht.
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Neue Superzüge kommen: Ein Konkurrent der Deutschen Bahn plant eine Milliarden-Offensive mit schnellen, barrierefreien Zügen und stellt damit den Fernverkehr in Deutschland vor große Veränderungen.

Eine große Überraschung auf den Schienen! Ein DB-Rivale plant große Offensive – mit neuen Superzügen, die sogar barrierefrei sind.

Mega-Zug-Deal: Highspeed für Deutschland

Der Fernverkehr auf deutschen Schienen bekommt mächtig Konkurrenz! Ein Unternehmen, das bisher eher für grüne Busse als für schnelle Züge bekannt war, rüstet sich jetzt zum Angriff auf die Deutsche Bahn. Ganze dreißig neue Superzüge sind beim spanischen Hersteller Talgo bestellt worden. Weitere 35 könnten folgen. Insgesamt geht es um ein Paket im Wert von bis zu 2,4 Milliarden Euro, inklusive Wartung.

Die neuen Züge haben es in sich: Sie sollen mit bis zu 230 km/h über die Schienen rauschen und dabei auch technisch neue Maßstäbe setzen. Die Lokomotiven für die künftigen Züge liefert Siemens, ein weiterer deutscher Technikgigant. Wann genau die neuen Flitzer erstmals durch Deutschland rollen werden, ist allerdings noch unklar, denn die Produktion solcher Züge dauert in der Regel mehrere Jahre. Besonders bemerkenswert: Der Einstieg in die Waggons wird komplett barrierefrei sein. Das gab es in Deutschland bisher noch nie im Fernverkehr. Erst ab Mitte 2025 soll der neue ICE L der Deutschen Bahn eine ähnliche Einstiegsmöglichkeit bieten.

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Grüner Riese auf der Überholspur

Hinter dem gewaltigen Ausbau steht die Münchner Reiseplattform Flix, die bisher mit Flixbus die Autobahnen grün gefärbt hat. Doch auch auf der Schiene mischt das Unternehmen bereits mit, nämlich unter dem Namen Flixtrain. Bisher ist es der einzige nennenswerte Privatkonkurrent der Deutschen Bahn im Fernverkehr.

Mit den nun bestellten Zügen könnte Flixtrain seine derzeitige Flotte nahezu verfünffachen. Der Anbieter konzentriert sich dabei hauptsächlich auf stark nachgefragte Hauptachsen, etwa zwischen Berlin, Hamburg, Frankfurt, dem Rheinland und Baden-Württemberg. Anders als die Bahn arbeitete Flixtrain bisher mit Partnerfirmen zusammen, die die Züge bereitstellen. Aktuell hält die Deutsche Bahn rund 95 Prozent Marktanteil im Fernverkehr. Mit dem neuen Milliarden-Projekt bekommt sie nun ordentlich Gegenwind – schneller, barrierefreier und möglicherweise sogar günstiger. Die Fahrgäste dürfen gespannt sein.