Deutschlands stärkster und wichtigster Wirtschaftszweig ist auf dem absteigenden Ast. Ein großes Werk von einem noch größeren deutschen Autobauer steht mit seinen Arbeitern vor dem Aus.
Vielen Zweigen der Industrie geht es in unserem Land nicht gut. Besonders die Leitindustrie, die Automobilherstellung, zittert vor schlechten Absatzzahlen und Entlassungen. Nun schließt das Werk von einem großen deutschen Autobauer, inklusive Tausender Mitarbeiter.
Keine Perspektive für Brüssler Standort, trotz intensiver Suche
Die Zukunft des Audi-Werks in Brüssel sieht düster aus. Es zeichnete sich zwar schon ab, dass es zur Schließung des Standorts kommt, doch nun scheint es unvermeidlich zu sein. Denn als Produktionsstandort des Q8 e-tron konnte es keine Investoren überzeugen, selbst aus dem Nutzfahrzeugbereich zog sich ein Interessent zurück. Volkswagen setzte zwar auf 26 alternative Nutzungsansätze, doch keiner dieser Vorschläge war tragfähig genug, um den Betrieb zu sichern.
Obwohl chinesische Elektroauto-Hersteller zunehmend nach Europa expandieren, bleiben Hochlohnländer wie Belgien ein Hindernis. Während Unternehmen wie BYD Ungarn bevorzugen, bleibt das Brüsseler Werk für potenzielle Investoren unattraktiv. Und ohne neue Investoren kann es auch keine Rettung geben. Die spezifische Expertise des Standorts – der Fokus auf Elektrofahrzeuge – hebt zwar den technologischen Wert hervor, doch sie reicht nicht aus, um hohe Produktionskosten auszugleichen.
Mitarbeiter sind zwischen Protest und Perspektivlosigkeit hin- und hergerissen
Obwohl bisher alle Rettungsversuche erfolglos blieben, bleibt die Zukunft für die 3000 Beschäftigten ungewiss. Mit dem geplanten Ende der Produktion des Q8 e-tron SUVs im Februar scheinen die Perspektiven für den Standort weiterhin düster. Denn die Produktion des batteriebetriebenen Q8 e-tron SUVs im Februar endet ganz einfach. Die Mitarbeiter kämpfen natürlich trotzdem um ihre Arbeitsplätze und versuchten vor kurzem, durch Aktionen wie dem Zurückhalten von Fahrzeugschlüsseln, den Druck auf Audi zu erhöhen. Ihre Forderungen nach langfristigen Perspektiven bleiben jedoch von der Chefetage ungehört.
Die Schließung zeigt deutlich, wie tiefgreifend der Wandel in der Automobilbranche traditionelle Fertigungsstätten trifft. Neben den wirtschaftlichen Faktoren fehlen oft politische Maßnahmen, um solche Standorte zu erhalten. Eine verstärkte Förderung von Umschulungen könnte Beschäftigten helfen, in neuen Sektoren Fuß zu fassen und gleichzeitig die Innovationskraft der Region stärken.