360 Euro: Deutsche Großstadt verzwölffacht ihre Parkgebühren

Eine Straße mit parkenden Autos.
Symbolbild © istockphoto/Slava_Andrienko

Autofahrer sind hier wohl nicht mehr gern gesehen. Diese deutsche Großstadt verzwölffacht jetzt ihre Parkgebühren auf rekordverdächtige 360 Euro.

Im Sinne der Klimakrise nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad oder gehen zu Fuß. In der Innenstadt wird das Auto immer unbeliebter. Zum Beispiel sollen in Karlsruhe bald Parkplätze verschwinden, damit dort mehr Fußgänger Platz haben. Das kann man durchaus noch nachvollziehen. Ist es allerdings erlaubt, die Parkgebühren zu verzwölffachen?

Autofahrer unerwünscht

Der Plan ist offensichtlich: Die Autos sollen aus der Innenstadt verschwinden. Obwohl die Nutzung von klimafreundlichen E-Autos kontinuierlich ansteigt, sehen viele Menschen Autos besonders in der Innenstadt nach wie vor als Störenfried Nummer eins. Gerade dort, wo Kinder spielen, sind Autos nämlich eine Gefahrenquelle. Deshalb ist auch jede Diskussion darüber, wie man den Verkehr in der Stadt besser für alle Beteiligten regeln kann, absolut berechtigt. Dabei ist jedoch fraglich, ob die Methode, die Parkgebühren zu verzwölffachen, tatsächlich angemessen ist.

Rekordverdächtige Gebührenerhöhung

Die heftige Preiserhöhung trifft dabei genau diejenigen, die die Parkplätze am dringendsten brauchen: die Anwohner. Bislang mussten sie 30 Euro im Jahr bezahlen. Das will die Stadt Köln jetzt ändern, und zwar von heute auf morgen. Auf sage und schreibe 360 Euro sollen die Parkgebühren demnach für Anwohner klettern. Diese schütteln angesichts dieses absurden Betrags nur mit den Köpfen – und das ist noch die mildeste Reaktion.

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Die 360 Euro pro Jahr gelten dabei für Fahrzeuge mit einer Länge von 4.110 bis 4.709 Millimetern. Für Fahrzeuge mit einer Länge von bis zu 4.109 Millimetern werden hingegen nur 330 Euro im Jahr fällig. Noch teurer wird es für größere Fahrzeuge. Demnach müssen Fahrzeuge mit einer Länge zwischen 4.710 und 5.600 Millimetern stolze 390 Euro im Jahr bezahlen.

Reaktionen der Bürger

Viele Kölner sind angesichts der explodierenden Preise verzweifelt oder schlicht und einfach sauer. Gegen eine minimale Erhöhung der Parkgebühren spreche ja gar nichts. Das sei ein gutes Zeichen für das Klima und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Eine Verzwölffachung der Parkgebühren halten die Anwohner allerdings für eine, um es milde zu sagen, „Frechheit“.

Noch in diesem Jahr im September will der Stadtrat die neuen Monster-Forderungen beschließen. Dabei begründet die Stadt Köln die neuen Gebühren damit, dass sie den Bürgern einen Denkanstoß geben wolle. Der Arbeitskreis Mobilität der Grünen in Köln gibt demnach ganz offen zu: „Wir wollen den Autoverkehr reduzieren.“ Ob ihnen das auf diesem Weg tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten.