Eine erschreckende Entwicklung betrifft nun auch einen prominenten deutschen Autobauer. Ausgerechnet das für Luxus-Autos bekannte Audi geht einen radikalen Sparkurs an und will 7500 Jobs wegstreichen.
In den letzten Jahren haben die Energiekrise, steigende Preise und viele weitere negative Faktoren fast alle großen Autobauer Deutschlands bemerkt. Nun geht auch Audi auf Sparkurs, der tausende Jobs kosten könnte. Nicht ganz unfreiwillig natürlich.
Hinter verschlossenen Türen beginnt ein Umbruch
Lange war es still um Audi – doch intern brodelt es. Der Autobauer aus Ingolstadt leitet eine Zeitenwende ein, die mehr als nur Zahlen verändert. Bis 2029 sollen 7.500 Jobs wegfallen. Nicht am Fließband, sondern in den Bereichen, die sonst im Schatten stehen: Verwaltung, Entwicklung, Controlling. Wer hier arbeitet, spürt bereits, dass vieles nicht bleibt, wie es war.
Doch Audi verzichtet auf drastische Schnitte. Statt Kündigungen setzt man auf Frührente, Altersteilzeit und natürliche Fluktuation. Betriebsrat und Management zogen diesen Plan bereits im Frühjahr gemeinsam auf – ein seltener Schulterschluss in der Branche. Laut Betriebsrat wählen neun von zehn Betroffenen freiwillig den Rückzug. Abfindungen im großen Stil lehnt Audi bewusst ab, um das Geld in andere Zukunftsbereiche zu lenken. Ähnliche Schritte unternahmen auch andere Autobauer und Zulieferer in der Branche, doch beim prestigeträchtigen Audi wiegt diese Entscheidung noch schwerer.
Sparkurs, Jobs, Audi – und was jetzt wirklich zählt
Erst streichen, dann investieren – dieser Spagat prägt Audis Strategie. Acht Milliarden Euro fließen in den kommenden Jahren in die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm. Der Fokus: Elektromobilität, Digitalisierung und KI. Der künftige Q3 etwa rollt ab 2027 vollelektrisch vom Band in Ingolstadt. Parallel entstehen in Neckarsulm neue Kompetenzzentren für Softwarearchitektur und Batteriesysteme.
Auch intern verändert sich vieles. Audi baut Hierarchien ab, beschleunigt Entscheidungswege und will Innovationszyklen verkürzen. Ein “Future Fund” über 250 Millionen Euro dient als Finanzpuffer für Experimente und Digitalisierungsschritte. Interessant: Eine unternehmensinterne “Job-Agentur” hilft Angestellten aktiv bei der Neuorientierung – ein Modell, das inzwischen sogar anderen Konzernen als Blaupause dient.
Für Beschäftigte ergibt sich daraus eine neue Realität: Wer bereit ist, umzudenken und sich weiterzubilden, findet bei Audi auch in Zeiten des Umbaus Chancen. Und genau darin liegt vielleicht das eigentliche Signal dieses Sparkurses – dass ein Konzern nicht nur spart, sondern auch neue Wege für die eigenen Leute schafft. Audis Sparkurs ist nicht nur ein Stellenabbau, sondern Teil einer umfassenden Neuausrichtung. Wer nur auf Zahlen schaut, verkennt, dass hier auch Zukunft gestaltet wird – Schritt für Schritt, aber mit klarer Richtung.